Wienhausen. Vier internationale Solisten, vereint durch ein gemeinsames Merkmal: Sie sind allesamt Meister ihres musikalischen Fachs. Das bewiesen Séverine Kim (Klavier), Roman Simović (Violine), Milena Simović (Bratsche) und Irena Josifoska (Violoncello) am Samstagabend im Saal des „Vorwerk Gut Oppershausen“. Auf dem Programm stand das zweite Konzert der Sommerreihe unter dem Oberthema Freiheit. Und erneut blieb kein Platz im Saal frei.
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Ein fesselndes musikalisches Programm
Den Auftakt gestalteten Séverine Kim und Roman Simović mit dem „Scherzo in c-Moll für Violine und Klavier“ von Johannes Brahms (1833–1897). Wie der Titel bereits andeutet, ist das Werk von überwiegend lebhaftem Charakter. Passagen klanglicher Dramatik und Dynamik wechseln sich ab mit ruhigeren Momenten. Das Duo interpretierte das Stück mit spürbarer Leidenschaft und hoher technischer Präzision. Ihre emotionale und konzentrierte Hingabe spiegelte sich auch in ihrer Körpersprache wider – voller Spannung und Ausdruck. Die Zuhörer wurden von der intensiven musikalischen Energie regelrecht mitgerissen und fanden sich in einem Spannungsfeld rhythmischer Kontraste wieder. Ein gelungener Auftakt, der das Publikum sofort fesselte – und der nächste musikalische Höhepunkt ließ nicht lange auf sich warten.
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Séverine Kim und Bratschistin Milena Simović präsentierten im Anschluss die „Sonate für Viola und Klavier op. 11 Nr. 4“ von Paul Hindemith (1895–1963). Kim gab dem Publikum vorab einen kurzen Einblick: Hindemith sei nicht nur ein genialer Komponist gewesen, sondern zunächst ein brillanter Geiger, der sich nach seiner Rückkehr aus dem Ersten Weltkrieg der Bratsche zuwandte. Die folgende Sonate bezeichnete sie als „eines der bedeutendsten Werke der Bratschenliteratur Hindemiths“.
Mit Bravour und viel Applaus
Die drei Sätze – Fantasie, Thema mit Variationen und Finale (mit Variationen) – begannen mit einem eher entspannten Charakter, der Raum für gedankliches Abschweifen ließ. Doch auch in diesem Werk verschmolzen Kraft und Zartheit zu einem eindrucksvollen Ganzen. Für ihre intensive und leidenschaftliche Darbietung erhielten Kim und Simović begeisterten Applaus.
Gleiches galt für das folgende Stück: Frédéric Chopins „Introduction et Polonaise brillante für Violoncello und Klavier op. 3“, gespielt von Cellistin Irena Josifoska und erneut Séverine Kim am Flügel. Mit Schwung und Vitalität füllten die beiden Musikerinnen den Raum – spontane „Bravo“-Rufe aus dem Publikum waren die Folge.
Vier Instrumente kreieren eine Klangwelt
Nach der Pause traten alle vier Solisten gemeinsam auf die Bühne. Aufgeführt wurde das „Klavierquartett in Es-Dur“ von Robert Schumann (1810–1856). Vor dem temperamentvollen, quicklebendigen und streckenweise rasanten Finale in vier Sätzen richtete der künstlerische Leiter der Sommerkonzerte, Knut Hanßen, noch ein paar erklärende Worte an das Publikum: „In diesem Schumann-Konzert spricht jeder für sich – und alle gemeinsam.“
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Gemeint sei damit, dass die Instrumente eigene klangliche Wege gehen, sich gelegentlich begegnen und dann wieder voneinander lösen – ein Wechselspiel aus Harmonie und individueller Freiheit. Was dann folgte, war ein halbstündiges, mitreißendes musikalisches Feuerwerk von vier exzellenten Solisten. Das Fazit des Abends: Großer Beifall für eine herausragende Leistung.
CZ