Kutschke: „Müssen alle besser verteidigen“

Stamm monierte vor allem das Spiel gegen den Ball. Man habe oft zu passiv verteidigt und sei bestraft worden. Zumindest in der ersten Halbzeit. Nach dem Wechsel ließ die SGD für den Geschmack von Stamm auch „deutlich zu viele Chancen“ zu, Magdeburg versiebte aber die Möglichkeiten und ließ die Schwarz-Gelben so weiter hoffen. Die gaben vor einer erstligareifen Kulisse nie auf, rannten immer wieder an, blieben aber glücklos, weil Magdeburg die Mitte dichtmachte und stets ein Abwehrbein dazwischenbekam.

Jenes Abwehrbein, das Dynamo (noch) nicht hat, aber dringend bräuchte, denn fünf Gegentreffer in zwei Spielen sind „zu viel“, sagt Urgestein Stefan Kutschke, schließlich „kannst du nicht in jedem Spiel zwei, drei Tore schießen“. Der 36-Jährige sparte nicht mit Kritik, schloss aber das gesamte Team ein. Es gehe nicht um Schuldzuweisungen und nicht nur um die Abwehrreihe. „Wir müssen alle gemeinsam besser verteidigen“, sagt Kutschke und schiebt fast einen Appell hinterher. „Jeder muss sich selbst hinterfragen: Ist es das, was ich zeigen will? Ist es das, wofür wir drei Jahre gekämpft haben?“ Jeder müsse ehrlich mit sich selbst sein und beweisen, dass er ein Zweitliga-Spieler ist: „Nur vom Reden wirst du keiner“, sagt er im MDR-Interview.

Fußballerischer Ansatz allein reicht nicht

Die 31.000 Fans waren in Erstliga-Form, sorgten für Gänsehaut-Atmosphäre, peitschten die Mannschaft nach vorn und honorierten den Einsatz, doch Kutschke warnt: „Irgendwann reißt der Geduldsfaden und im Fußball geht’s um drei Punkte und die brauchen wir.“ Nur mit einem guten fußballerischen Ansatz würden eben keine Zähler auf dem Konto landen, so der Stürmer.

Die Fakten machen aber zumindest Mut, dass das Momentum kippt und Dynamo auch in der einzig wahren Tabelle auf die Erfolgsstraße einbiegt.