LONDON (IT BOLTWISE) – Eine neue Studie aus Australien wirft ein überraschendes Licht auf die Verbindung zwischen einer alltäglichen Gewohnheit und einer der gefürchtetsten neurodegenerativen Erkrankungen unserer Zeit: Alzheimer. Forscher der Griffith University haben herausgefunden, dass das Nasenbohren möglicherweise das Risiko für die Entwicklung von Demenz erhöhen könnte.
Die Wissenschaftler der Griffith University in Australien haben in einer Studie an Mäusen eine potenzielle Verbindung zwischen dem Nasenbohren und der Entwicklung von Alzheimer-ähnlichen Symptomen entdeckt. Diese Forschung, die im Jahr 2022 veröffentlicht wurde, legt nahe, dass das Nasenbohren das Risiko für Demenz erhöhen könnte, indem es bestimmten Bakterien den Weg zum Gehirn erleichtert.
Im Zentrum der Untersuchung steht das Bakterium Chlamydia pneumoniae, das beim Menschen Infektionen wie Lungenentzündung verursachen kann. Interessanterweise wurde dieses Bakterium auch in den Gehirnen von Menschen mit spät einsetzender Demenz gefunden. Die Forscher zeigten, dass das Bakterium bei Mäusen über den Riechnerv, der die Nasenhöhle mit dem Gehirn verbindet, in das zentrale Nervensystem gelangen kann.
Besonders alarmierend war die Beobachtung, dass die Infektion bei Mäusen innerhalb von 24 bis 72 Stunden das zentrale Nervensystem erreichte. Dies deutet darauf hin, dass Bakterien und Viren die Nase als schnellen Zugang zum Gehirn nutzen könnten. Bei einer Schädigung des Nasengewebes verschlimmerten sich die Nerveninfektionen, was zu einer erhöhten Ablagerung des Amyloid-Beta-Proteins führte. Diese Proteinablagerungen sind auch bei Menschen mit Alzheimer in hohen Konzentrationen zu finden.
James St John, ein Neurowissenschaftler der Griffith University, betonte die Bedeutung dieser Entdeckung. Er erklärte, dass es das erste Mal sei, dass gezeigt wurde, dass Chlamydia pneumoniae direkt über die Nase ins Gehirn gelangen und dort pathologische Veränderungen auslösen kann, die Alzheimer ähneln. Obwohl diese Ergebnisse bisher nur bei Mäusen beobachtet wurden, könnten sie wichtige Hinweise für die menschliche Gesundheit liefern.
Die Forscher planen, diese Studien am Menschen fortzusetzen, um zu bestätigen, ob der gleiche Mechanismus auch beim Menschen wirkt. Bis dahin raten die Wissenschaftler, das Nasenbohren und das Zupfen von Nasenhaaren zu vermeiden, da dies das schützende Nasengewebe schädigen könnte. Diese Vorsichtsmaßnahme könnte helfen, das Risiko einer bakteriellen Infektion zu verringern.
Alzheimer bleibt eine komplexe Krankheit, deren Ursachen noch nicht vollständig verstanden sind. Die Forschung zu möglichen Umweltfaktoren, wie der Exposition gegenüber bestimmten Bakterien und Viren, könnte jedoch neue Wege zur Prävention und Behandlung dieser Erkrankung eröffnen. Die Wissenschaftler betonen, dass das Alter zwar ein bedeutender Risikofaktor ist, aber auch Umweltfaktoren eine entscheidende Rolle spielen könnten.
Die Ergebnisse dieser Studie wurden in der Fachzeitschrift Scientific Reports veröffentlicht und könnten einen wichtigen Beitrag zum Verständnis der Entstehung von Alzheimer leisten. Die Forscher hoffen, dass ihre Arbeit andere Wissenschaftler dazu anregt, ähnliche Untersuchungen durchzuführen und so das Wissen über diese weit verbreitete neurodegenerative Erkrankung zu erweitern.
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Nasenbohren und Alzheimer: Neue Erkenntnisse aus der Forschung (Foto: DALL-E, IT BOLTWISE)
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