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Auf einem Friedensgipfel im Weißen Haus befeuern Aussagen des US-Präsidenten weitere Spekulationen über seine Pläne für eine dritte Amtszeit.
Washington, DC – Die Staatenlenker von Armenien und Aserbaidschan kamen am Freitag (8. August) ins Weiße Haus, um eine historische Friedenserklärung zu unterzeichnen. Am Rande des Zusammentreffens ereigneten sich Szenen, die in den sozialen Medien viral gingen und den Fokus auf ein ganz anderes Thema lenkten. Darin zu sehen: Der US-Präsident Donald Trump, der mal wieder eine dritte Amtszeit andeutet – obwohl die Verfassung der USA das verbietet.
In dem Video betrachten Trump und Aserbaidschans Präsident Ilham Alijew mehrere Basecaps mit politischen Aufschriften in einem Regal. Auf den Kappen stehen Slogans wie „Make America Great Again“, „Gulf of America“ und „Trump Was Right About Everything“. Trump hält eine Mütze mit der Aufschrift „Trump 2028“ hoch und sagt: „Wie Sie wissen, darf man ja nicht nochmal antreten und … na ja. Aber ich liege 28 Punkte vor jedem anderen“, behauptet der US-Präsident, dessen Zustimmungswerte in Umfragen zuletzt immer weiter abnahmen.
Eine Mütze mit der Aufschrift „Trump 2028“ ist auch in Trumps Online-Shop erhältlich. © IMAGO/Andrew Roth / ZUMA Press Wire
Entsprechende Mützen mit Aufschriften wie „Trump 2028“ sind auch im Online-Shop des Republikaners erhältlich. „Alle wollen, dass ich nochmal antrete. Sogar viele der […]“, so Trump weiter und bevor er seinen Satz beenden kann, bekräftigt Aserbaidschans Staatschef: „Auch wir“. Trump nickt lächelnd. Dann deutet der US-Präsident auf eine weitere Kappe in seinem Regal mit dem Spruch „4 More Years“. Alijew lacht und nickt zustimmend mit dem Kopf. „Kommt Leute, nehmt euch was ihr wollt“, sagt der Republikaner und winkt Leute herbei, die im Videoausschnitt nicht zu sehen sind.
Trump lobt Vance – und fantasiert plötzlich erneut über eigene dritte Amtszeit
Trump hatte am vergangenen Dienstag im Gespräch mit CNBC gesagt, „wahrscheinlich nicht“ für eine dritte Amtszeit zu kandidieren. Stattdessen werde er „höchstwahrscheinlich“ seinen jetzigen Vizepräsident JD Vance als Präsidentschaftskandidaten der Republikaner unterstützen. Es sei „noch zu früh, um darüber zu reden, aber er macht ohne Zweifel sehr gute Arbeit. Und er würde zum jetzigen Zeitpunkt bevorzugt werden“, so der US-Präsident weiter. Vance könne womöglich mit dem jetzigen Außenminister Marco Rubio ins Rennen gehen. „Ich denke, dass Marco auch jemand ist, der sich vielleicht in irgendeiner Form mit JD zusammentun könnte“, so Trump.
Allerdings kam dann die Kehrtwende: „Ich würde gerne kandidieren. Ich habe die besten Umfragewerte, die ich je hatte“, behauptete Trump erneut. Laut einer aktuellen Statistik lehnt inzwischen über die Hälfte der Befragten (52,5 Prozent) Donald Trump ab. Zu Beginn seiner Amtszeit war dieser Anteil mit 40 Prozent deutlich geringer. In der Vergangenheit hatte der Republikaner angedeutet, es gebe „Methoden“ für eine dritte Amtszeit. Eine Möglichkeit sei, dass JD Vance für die Präsidentschaft kandidiere und das Amt dann an ihn abgebe, behauptete er in einem Interview mit NBC. Auch das ist von der Verfassung nicht gedeckt. Der US-Präsident erwähnte weitere Möglichkeiten, wollte jedoch auch auf Nachfrage keine Details nennen.
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Auf das Video von Trump mit Ilham Alijew reagierte der frühere Chefstratege Trumps und ultrakonservative MAGA-Anhänger Steve Bannon im sozialen Netzwerk Gettr mit „Trump 2028“ und „Hab ich doch gesagt“. Zuvor waren kurz Gerüchte über eine mögliche Kandidatur Bannons kursiert. Das hatte der Trump-Vertraute allerdings im Podcast „The National Pulse“ mit der knappen Antwort „Trump 2028“ zurückgewiesen. Schon im März hatte Bannon gesagt, er sei „fest davon überzeugt, dass Präsident Trump 2028 erneut antreten und gewinnen wird“. Die US-Verfassung verbietet das. Die friedliche Übergabe der Macht ist eines der Grundprinzipien der Demokratie.