Das Landgericht Braunschweig.

Stand: 11.08.2025 10:45 Uhr

Ein 60-Jähriger soll einen Sprengsatz mit Metallteilen versehen und in Salzgitter in ein Auto geworfen haben – im Pkw war auch ein Baby. Vor dem Landgericht Braunschweig beginnt heute der Prozess gegen den Mann.

Die Staatsanwaltschaft wirft ihm versuchten Mord sowie die versuchte Herbeiführung einer Sprengstoffexplosion vor. Der Beschuldigte soll laut Landgericht Mitte Februar einen von ihm selbst gebauten Sprengkörper in das Auto seines Nachbarn geworfen haben. Er habe die Zündschnur angezündet, die hintere Tür des Autos aufgerissen, den Sprengkörper hineingeworfen und die Tür wieder geschlossen. Laut Staatsanwaltschaft befanden sich zu diesem Zeitpunkt zwei Erwachsene und ein zehn Monate altes Kind in dem Auto.

60-Jähriger soll schuldunfähig sein

Das Landgericht Braunschweig.

Das Landgericht Braunschweig hat vier Verhandlungstage angesetzt (Archivbild)

Bei dem Sprengsatz habe es sich um einen sogenannten „Polenböller“ gehandelt, in den Metallschrauben und Muttern gesteckt worden waren, heißt es vonseiten der Staatsanwaltschaft. Der Sprengkörper detonierte nicht, weil die Zündschnur zuvor erloschen sei. Die Staatsanwaltschaft ist der Ansicht, der Anschlag hätte tödlich sein können. Ein Motiv für den Anschlag konnten die Ermittler nicht feststellen. In der Wohnung des 60-Jährigen fand die Polizei weitere selbstgebaute Sprengkörper. Der 60-Jährige, der derzeit einstweilig untergebracht ist, soll zur Tatzeit schuldunfähig gewesen sein. Die Staatsanwaltschaft strebt nach eigenen Angaben die Unterbringung in einem psychiatrischen Krankenhaus an. Ein Urteil könnte Anfang September fallen.

Ein Einsatzfahrzeug der Polizei frontal in Unschärfe.

Zwei Männer und ein neun Monate altes Baby saßen in dem Fahrzeug. Der 60-Jährige soll die Opfer gekannt haben.

Dieses Thema im Programm:

NDR 1 Niedersachsen | Aktuell | 11.08.2025 | 10:00 Uhr