Von der Ahornallee bis zur Kartäuserstraße: Über ungefähr 150 Meter erstreckt sich in der Unterrather Straße eine Baustelle. Der Fußgängerweg ist auf die Straße verlegt, der eigentliche Bürgersteig besteht größtenteils aus Löchern im Boden, die mit Schrankenzäunen abgesperrt sind. Für diese Übergangslösung ist eine Fahrbahn der Straße gesperrt. Aber wie lang soll dieser Übergang noch dauern?
Die Baustelle sei dort schon seit Februar, sagt die Unterratherin Elke Dirks. Angekündigt sei eine Dauer von einigen Wochen gewesen – doch im August werde immer noch gearbeitet. Eine ihrer Sorgen ist, dass die Straße, die derzeit nur einspurig befahrbar sei, massiv von Stau belastet werden könnte, wenn die Ferien vorbei sind und außerdem die Caravan-Messe ansteht. Viele Messebesucher würden auf dem Weg dahin die Unterrather Straße nutzen. „Schon so ist hier jeden Tag Stau im Berufsverkehr“, so Dirks.
Eine weitere Sorge betrifft die anliegenden Geschäfte und Arztpraxen. Durch die Bauarbeiten seien mehrere Parkplätze weggefallen, Dirks schätzt ihre Zahl auf 15. Das werde auf Dauer zum Problem für das Geschäft der Anlieger, weil die Kunden dadurch ausblieben.
Dass sich die Baustelle negativ auf die Geschäfte auswirke, bestätigt etwa Marcel Michel. Er ist Leiter des Raumausstatters Home Boutique. „Es ist weniger los, seit die Baustelle da ist“, sagt er. Grund dafür seien unter anderem die fehlenden Parkplätze: „Es möchte ja auch niemand ewig laufen, wenn er eigentlich nur kurz reinschauen wollte“, sagt der Leiter des Geschäfts. Zwar habe das Geschäft viele Stammkunden, nichtsdestotrotz sei auch die Laufkundschaft Teil des Tagesgeschäfts. „Wir haben normalerweise die Ampel und die Bus- und Bahnstation vor der Tür. Da gucken die Leute gerne mal durchs Schaufenster oder kommen rein, wenn sie warten müssen“, erzählt der Geschäftsleiter. Jetzt ist die Bahnhaltestelle verlegt und zwischen den wartenden Autos und dem Schaufenster stehen Leitbaken und Absperrzäune.
Auch Walter Schäfer ist unzufrieden mit der Baustelle. Er ist Inhaber der Kneipe „Bei Bobby“ auf der Unterrather Straße. „Seitdem die Baustelle hier ist, ist der Umsatz rückläufig“, sagt Schäfer. „Wenn die Leute auf der Terrasse nur auf die Baustelle gucken, ist das natürlich nicht so schön. Dann gehen sie lieber woanders hin, wenn das Wetter gut ist“, erzählt der Inhaber. Ihm wurde mitgeteilt, dass die Baustelle Anfang August fertiggestellt werden solle. „Wenn ich mir das aber angucke, dann braucht das bestimmt noch so vier bis fünf Wochen.“ Es gehe sehr schleppend voran – manchmal habe er das Gefühl, es passiere wochenlang nichts. Mittlerweile habe sich Schäfer damit abgefunden. „Wir versuchen das Beste draus zu machen – wir sind die Kleinen, wir können uns ja nicht wehren“, bedauert er.
Die Baustelle ist von der Netzgesellschaft Düsseldorf, einer Tochter der Stadtwerke. Dort würden Strom-, Gas- und Wasserleitungen erneuert, sagt eine Sprecherin der Stadtwerke auf Anfrage. „Der ursprüngliche Zeitplan konnte nicht ganz eingehalten werden, da es eine Verzögerung bei einer ausführenden Baufirma im Rohbau gab“, erklärt sie. Demnach werden in den nächsten Schritten die Stromkabel eingezogen und dann montiert. Die Sprecherin rechnet mit einer Fertigstellung bis Anfang September.