Mannheim (Baden-Württemberg) – Das Thema Bürgerbeteiligung liegt Lokalpolitiker Julien Ferrat (34) nicht nur am Herzen. Erst hatte der Stadtrat von Mannheim öffentlich Teilnehmer für einen FKK- und Swinger-Urlaub gesucht, nun meldet er nach der Heimkehr Vollzug: „Es kam innerhalb der Reisegruppe auch zu Gruppensex“, sagt er über den Trip nach Frankreich.

Offenbar kamen die 28 Teilnehmer (21 Männer, 7 Frauen) mit dem Stadtrat der lokalen Wählervereinigung „Die Mannheimer“ im Nudisten-Camp gut in Fahrt. Im Frühling hatte der Sozialwissenschaftler fast nackt im Amtsblatt Mitreisende für eine Tour zum FKK-Resort „Village naturiste“ in Cap d’Agde in Südfrankreich gesucht und als „unvergesslichen FKK-Swinger-Urlaub mit interessantem Politik-Programm“ beworben.

Politiker fordert FKK-Swinger-Paradies

Die achttägige sogenannte Bildungsreise (wer Lust hatte, durfte mit Ferrat in seiner FKK-Hütte wohnen) war alles andere als ein politischer Ausrutscher. Ferrat fordert ein FKK-Swinger-Paradies für Mannheim, schließlich stünde das „Village naturiste“ für exzellente Infrastruktur-Politik, die keine Steuergelder verbrennt, sondern Mehreinnahmen generiert: „Anstatt sich in einer Wirtschaftskrise für das Kaputtsparen zu entscheiden, wurden Tourismus-Magnete aus dem Boden gestampft. Es wurde hierbei nicht von Haushaltsjahr zu Haushaltsjahr gedacht, sondern langfristig in Dekaden.“

Julien Ferrat nur mit dem städtischen Amtsblatt bekleidet

Julien Ferrat nur mit dem städtischen Amtsblatt bekleidet

Foto: Uwe Anspach/dpa

In Ferrats Weltsicht könnte also auch der Blick in die heimischen städtischen Finanzen zusätzlich Lustgewinn bescheren: „Die Stadt Agde nimmt jährlich einen Millionenbetrag über den Verkauf der Zutrittskarten zum ,Village naturiste‘ ein. Das dürfte das interessanteste kommunal verwaltete Nischen-Tourismus-Projekt weltweit sein.“

Ob sie den Koffer voller Krimis hatte? Mitreisende Mimi fuhr mit kleinem Gepäck zum FKK-Camp

Teilnehmerin Mimi fuhr nur mit kleinem Gepäck ins FKK-Camp

Foto: Uwe Anspach/dpa

Die Expertise des Politikers gründet sich momentan allerdings noch auf reine Praxiserfahrungen: „Es war eine tolle Mischung aus FKK-Swinger-Urlaub und Bildungsprogramm. Das Kernanliegen, nicht nur einen reinen Strandurlaub anzubieten, sondern auch ein Rahmenprogramm mit Hintergrundinformationen, kam bei den meisten gut an. Die meisten Vorträge fanden am FKK-Strand statt, konkret am Schweinchenstrand, wo ,Sex on the Beach‘ wörtlich genommen wird.“

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Die Teilnehmer der Reise waren zwischen 27 und 67 Jahre alt und bezahlten die Tour selbst.