In mehreren Berliner Bezirken
Menschenflöhe nachgewiesen: Stadtfüchse als Überträger?
11.08.2025 – 16:00 UhrLesedauer: 2 Min.
Ein Fuchs in Berlin (Symbolbild): Füchse könnten für den Anstieg der Fälle verantwortlich sein. (Quelle: IMAGO/stock&people/imago-images-bilder)
Der Menschenfloh breitet sich in Berlin aus. Wissenschaftler vermuten Füchse als Überträger der Parasiten – eine Taskforce soll Abhilfe schaffen.
In mehreren Stadtteilen Berlins sind in den vergangenen Wochen Fälle von Menschenflöhen nachgewiesen worden. Vor allem Stadtteile im Südwesten, Westen und der Bezirk Mitte sind davon betroffen, teilte das Berliner Leibniz-Institut für Zoo- und Wildtierforschung (IZW) mit. Demnach erfasste das Institut bislang sieben Fälle der Flohart „Pulex irritans“, volkstümlich auch als „Menschenfloh“ bekannt.
Die Fälle seien alle in der Umgebung von Fuchsbauen festgestellt worden. Gerade Füchse, die nahe am Menschen leben, können laut Institut eine große Rolle bei der Verbreitung spielen. Daher hat das IZW eine spezielle Taskforce eingerichtet, um den Zusammenhang zwischen Stadtfüchsen und den Parasiten zu erforschen und den Floh einzudämmen. Unter den Mitgliedern sind Biologen, Wildtierärzte und andere Berater.
Silke Voigt-Heucke, Koordinatorin der „Taskforce Fuchs und Floh“ am IZW, sagte dem RBB: „Dadurch, dass die Füchse in so einem engen Zusammenleben mit uns sind, kommt es zu Kontakt-Zonen – also Zonen, wo Füchse rumlaufen, die ganz natürlich Flöhe haben.“ Dort können die Parasiten dann auf Menschen überspringen, wenn sie in der Nähe sind.
Für Menschen haben die Flöhe in der Regel keine schweren gesundheitlichen Auswirkungen, können aber laut Viogt-Heucke zu Juckreiz führen. Berliner können bei der Eindämmung helfen, wenn sie Fälle an die Taskforce melden. Wenn möglich, sollen auch Proben der Flöhe an das Institut geschickt werden, da bislang noch wenig über die Floharten bekannt sei, so das IZW. Dazu müsse man den Floh jedoch einfrieren. Eine Anleitung haben die Wissenschaftler auf ihrer Webseite veröffentlicht.
Als Schutzmaßnahme rät Voigt-Heucke dringend davon ab, Füchse zu füttern: „Wer Füchse füttert, macht sich sogar strafbar, denn tatsächlich ist es gar nicht erlaubt, Wildtiere zu füttern.“ Betroffene Gärten sollten gemieden oder nur mit Gummistiefeln und Insektenschutzspray betreten werden.
Auch Haustiere können Flöhe übertragen. Daher rät das Institut auf einem Informationsblatt dazu, bei einem Befall einen Tierarzt aufzusuchen.
Die in Berlin aufgetretene Flohart kommt bei Menschen insgesamt nur sehr selten vor. Das war nicht immer so: Laut IZW war die Art für mehrere hundert Jahre die häufigste Art von Menschenflöhen. Heute spielt die Art „im Zusammenhang mit Flohplagen nur noch eine untergeordnete Rolle“, so das IZW.