Die Stadt Seelow (Märkisch-Oderland) saniert das in der DDR erbaute Kulturhaus und die ehemalige Trafostation für knapp 4,6 Millionen Euro. Das teilte das Brandenburger Infrastrukturministerium iam Montag mit. Für das Bauvorhaben stehen knapp vier Millionen Euro aus EU-Mitteln sowie rund 600.000 Euro aus dem Haushalt der ostbrandenburgischen Stadt zur Verfügung.
Der Förderbescheid der EU-Mittel wurde am Montag von Infrastrukturminister Detlef Tabbert (BSW) in Seelow übergeben. Dem Land sei es wichtig, auch kleine Städte in Brandenburg aktiv zu fördern, sagte Tabbert. „Gerade so postmoderne Gebäude wie das Kulturhaus, haben es verdient, dass man sie erhält und aufhübscht, sodass in den nächsten Jahren auch hier Aufgaben wahrgenommen werden können“.
Das Kreiskulturhaus wurde den Angaben zufolge nach Entwürfen von Hans-Jürgen Kluge zwischen 1954 und 1957 im klassizistischen Stil errichtet. Das unter Denkmalschutz stehende Bauwerk sei ein repräsentatives Beispiel für die nach sowjetischem Vorbild entstehenden Kulturhäuser in der DDR, hieß es. Das Kulturhaus sei ein Zeugnis der Wiederaufbauphase nach der weitgehenden Kriegszerstörung von Seelow und verfüge bis heute über eine gut erhaltene Originalausstattung.
Das Gebäude sei bislang weder technisch noch energetisch modernisiert worden, hieß es weiter. Unter anderem wegen Schäden an Dach und Fassade bestehe „hoher und akuter Sanierungsbedarf“. Der Bestand des Einzeldenkmals sei derzeit stark gefährdet.
Das Bauwerk steht den Angaben zufolge seit 1982 als Ensemble mit der ehemaligen Trafostation, einer Park- und Freianlage sowie einer Grundschule unter Denkmalschutz. In der DDR habe sich das Haus zum zentralen Kulturzentrum des ehemaligen Kreises Seelow entwickelt, hieß es. Dort würden jährlich mehr als 400 Veranstaltungen angeboten. 2020 wurde es vom Landkreis Märkisch-Oderland an die Stadt Seelow übertragen.
Sendung: Antenne Brandenburg, 11.08.2025, 14:30 Uhr