Berlin. Makrele statt Kalb! In Kreuzberg trifft Berliner Dönerkultur auf Fischbrötchen-Feeling. Frisch, frech – aber auch lecker?

Liebe Leserin, lieber Leser,

in Kreuzberg dreht sich neuerdings kein Kalb, kein Huhn, sondern Makrele am Spieß. „Foodbag“ nennt sich der Laden, Rucola, Zwiebeln, Aioli und ein Spritzer Zitrone gehören dazu. Klingt wie Urlaub auf Usedom – nur dass man hinterher noch ins Berghain könnte.

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Die Idee: Berliner Dönertradition trifft Fischbrötchen. Ergebnis: frisch, leicht, angeblich ganz ohne Hafengeruch. Der Preis? Einführungsschnapper bis Ende August für 3,90 Euro, danach dann teurer. Also schnell sein – Food-Hypes schwimmen in Berlin selten lange oben.

Der Haken: Aioli, fluffiges Brot und Pommes im Brot sind kein Wellnessprogramm. Wer Döner sagt, sagt Sünde – egal, ob Kalb, Huhn oder Fisch. Und vielleicht schmeckt man beim Reinbeißen sogar ein bisschen Nordseewind.

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Ihr Berlin-Tipp

Wo schmeckt der Kaffee am besten? In welchem Kiezversteck gibt es das beste Feierabendbier? Und wo zeigt sich Berlin von seiner schönsten, schrulligsten oder überraschendsten Seite? Alles wichtige Fragen, die Sie nun beantworten können. Der heutige Tipp kommt von Philipp aus Mitte:

„Nur etwa eine Stunde von Berlin entfernt liegt der Baumkronenpfad Beelitz-Heilstätten – hoch über den Dächern einer alten Lungenheilanstalt. Dort bekommt man tolle Ausblicke, spannende Geschichte und ein Hauch Lost-Place-Atmosphäre geboten.“

Und jetzt sind Sie gefragt: Schreiben Sie mir Ihren ganz speziellen Tipp – ob Lieblingsplatz, Geheimadresse oder Alltagsflucht – an spaeti@morgenpost.de. Ihre Einsendungen stelle ich hier im Newsletter vor.

Die Themen des Tages

• Der Weg durch den Volkspark in Köpenick fühlt sich wie das leise Comeback des Sommers an. Nach Wochen voller Regen, in denen die Vorstellung an ein Open-Air-Konzert zeitweise in weite Ferne gerückt war, ist die Stimmung in der Parkbühne schon vor Beginn des Auftritts auf einem Höhepunkt. Lange Schlangen vor dem Merch-Stand und Masken, die vereinzelt in der Menge zu sehen sind, steigern die Vorfreude auf den Act des Abends. Dann wird die Bühne schwarz. „Weißt du, jeder hat eine Maske“, ertönt eine Computerstimme durch die Wuhlheide. Mit einem Countdown zählt das Publikum die letzten Sekunden herunter, bis Cro auf einmal auf der Bühne erscheint und Hits aus mehr als 13 Jahren Musikkarriere. Meine Kollegin Jodie McNichol war für Sie auf dem Konzert und sagt Ihnen, wie es war.

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Cro, Konzert, Berlin, 09.08.2025

• Vor den Rathauspassagen am Alexanderplatz hat Klaus Belling an diesem Tag seinen Job schon erledigt: Die E-Scooter und Leihräder stehen ordentlich aufgereiht auf der gekennzeichneten Fläche, nur eine Schraube am Hinweisschild muss er noch ersetzen. Das Schild verweist auf den Jelbi-Punkt der Berliner Verkehrsbetriebe (BVG), der sich hier befindet. Es ist einer von knapp 330 in der ganzen Stadt. An diesen Punkten können Sharing-Fahrzeuge ausgeliehen und nach der Miete wieder geparkt werden – mit dem Ziel, dass das Umfeld frei von achtlos abgestellten Rollern und Rädern bleibt. Klaus Belling ist bei der BVG als „Jelbi-Ranger“ unterwegs und fährt täglich bis zu 35 dieser Standorte ab. Meine Kollegin Jessica Hanack hat ihn bei seiner Arbeit begleitet.

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• Der Berliner Senat will die überteuerte Vermietung von Sozialwohnungen stoppen. Dafür hat der für Wohnen zuständige Senator Christian Gaebler (SPD) ein Gesetz erarbeiten lassen, das höhere Bußgelder vorsieht. Das Gesetz ging im Mai durch den Senat und liegt nun im Berliner Abgeordnetenhaus, wo es nach der Sommerpause final beschlossen werden soll. Wie hoch das Bußgeld künftig ausfallen soll, verrät Ihnen mein Kollege Hans Hartmann.

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Künftig sollen Vermietern, die Sozialwohnungen überteuert vermieten, deutlich höhere Strafen in Berlin drohen.

Jetzt kommt noch Kasupke …

… der für ein E-Scooter-Verbot ist:

„Eene Umfraje hat erjeben, det die Mehrheit der Berlina een Vabot von Leih-E-Rollan will. Da bin ick sofort mit dabei. Klar, Jüngere wollen die Dinga behalten. Is ja ooch keen Wunda, die fahrn ja ständich damit inna Jejend rum. Und det teils wie die Irren. Neulich hab ick sojar eenen jesehn, der brettate eene Nebenstraße lang und zog noch eenen riesijen Palettenwajen uff Rollen mit Paketen hinta sich her. Mit eena Hand. Und det uff Kopfsteinpflasta. Und wenn die Rolla nich beim Fahren andre jefährden, denn stehn se als Stolpafalle im Weech. Nee, wenns nach mir jinge, wärn die Dinga sofort wech.“

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Und damit Schluss für heute. Ob Cro oder Jelbi – ich hoffe, es war etwas für Sie dabei. Wenn ja: Dann lesen wir uns am Mittwoch (morgen gibt es nochmal eine kleine Pause) wieder im „Morgenpost Späti“. Schreiben Sie mir, wenn Sie Fragen, Tipps oder Lieblingsorte haben. Und denken Sie dran: Wer den Späti liest, ist klar im Vorteil.

Herzliche Grüße!

Ihr Pascal Biedenweg

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