Serie im Rhein-Main-Gebiet
Explosionen und Brandstiftungen: Ermittlungsgruppe gestartet
11.08.2025 – 19:12 UhrLesedauer: 2 Min.
Polizei in Frankfurt (Archivfoto): Nach einer Reihe von Brandlegungen hat die Polizei ein spezielles Ermittlungsteam gebildet. (Quelle: IMAGO)
In letzter Zeit gibt es in Frankfurt und im Rhein-Main-Gebiet immer wieder Brandstiftungen und Explosionen. Die Polizei geht von einem Zusammenhang aus, hält sich aber bedeckt.
Nach einer Reihe von Explosionen und Brandstiftungen in Frankfurt und dem Rhein-Main-Gebiet hat die Frankfurter Polizei eine spezielle Ermittlungsgruppe ins Leben gerufen. Unterstützt werden die Ermittler unter anderem von den Polizeipräsidien Südosthessen und Westhessen, sagte ein Sprecher der Polizei t-online.
Die Polizei geht davon aus, dass die Taten im Rhein-Main-Gebiet aufgrund des ähnlichen Vorgehens und der räumlichen Nähe zueinander im Zusammenhang stehen könnten. Zwei Verdächtige, ein 15- und ein 18-Jähriger, sind laut Polizei gefasst. Sie sitzen in Untersuchungshaft.
Nach Angaben der Ermittler ereignete sich die erste Tat am 17. Juli in Offenbach, wo ein Sprengsatz vor der Tür einer Pizzeria explodierte. Es folgten eine versuchte schwere Brandstiftung am 29. Juli an einem Café in Frankfurt-Bockenheim sowie eine Brandstiftung an einem Wohnhaus in Taunusstein (Rheingau-Taunus-Kreis) in derselben Nacht.
Nur zwei Tage später die nächste Tat: An der Tür eines Wohnhauses in Frankfurt-Zeilsheim kommt es zu einer Explosion. In der Nacht zuvor gibt es erneut eine versuchte Brandstiftung an dem Wohnhaus in Taunusstein.
Das Café in Bockenheim war 5. August erneut Ziel einer Brandstiftung, ermittelt wird wegen versuchten Mordes. Die Polizei fasste einen 15-jährigen Niederländer, der den Angaben zufolge nun in Untersuchungshaft sitzt. Zeugen beobachteten zeitgleich, wie ein Auto mit niederländischem Kennzeichen den Tatort verließ. An dem Wohnhaus in Taunusstein gab es in der gleichen Nacht den Versuch, eine Sprengstoffexplosion herbeizuführen. Hier nahm die Polizei einen 18 -Jährigen fest, auch er sitzt in U-Haft.
Vergangenen Donnerstag ereignete sich im Frankfurter Stadtteil Fechenheim die jüngste Tat einer Brandserie. Ein Feuer an einem Firmengebäude in der Ferdinand-Porsche-Straße erforderte den Einsatz der Feuerwehr, um vier Personen über eine Leiter zu evakuieren, da die Eingangstür stark beschädigt war. Die Polizei ermittelt jetzt gegen einen jungen Mann, der zum Tatzeitpunkt eine Baseball-Kappe verkehrt herum getragen haben soll.
Die Taten wecken Erinnerungen an eine Explosionsserie in Köln und anderen Teilen Nordrhein-Westfalens, die im Zusammenhang zu niederländischen Drogenbanden, der sogenannten „Mocro-Mafia“, stehen sollen. Die Frage nach Hinweisen auf eine Verbindung zu den NRW-Fällen gibt, ließ der Polizeisprecher zunächst unbeantwortet: „Unsere Ermittlungen stehen noch ganz am Anfang.“ Auch zu einem möglichen Zusammenhang der ins Ziel genommenen Orte in Frankfurt und Umgebung sagte der Sprecher zunächst nichts.