Präsident Wolodymyr Selenskyj soll laut britischem Telegraph und der ukrainischen Informationsplattform Kyiv Post europäischen Partnern mitgeteilt haben, dass die Ukraine bereit sei, im Gegenzug für Frieden einige besetzte Gebiete an Russland abzutreten. „Dies ist eine deutliche Abkehr von seinem öffentlichen Versprechen, niemals souveränes Territorium aufzugeben“, so ein anonymer westlicher Beamter laut Kyiv Post.

Der angeblich von Selenskyj vorgeschlagene Friedensplan würde die Frontlinie an den derzeitigen Positionen einfrieren und Teile von Donezk, Saporischschja und Cherson – zusammen mit ganz Luhansk und der Krim – unter russischer Kontrolle belassen, so die vom ukrainischen Medium zitierte Quelle. „Der Plan kann sich nur auf die derzeitigen Positionen der Streitkräfte beziehen“, erklärte der Beamte gegenüber The Telegraph. Selenskyj soll außerdem die EU-Verbündeten gebeten haben, jegliche Friedensvereinbarung abzulehnen, die von US-Präsident Donald Trump vorgeschlagen wird.

„Der Plan kann nur mit den aktuellen Positionen der Militärs in Verbindung gebracht werden“, sagte der Beamte laut The Telegraph. Der aktuelle Vorschlag, der angeblich entstanden ist, nachdem der Kreml in Gesprächen mit den USA einen territorialen „Tausch“ ins Spiel gebracht hatte, kommt zu einem Zeitpunkt, an dem Washington ein Gipfeltreffen zwischen Trump und dem russischen Präsidenten Wladimir Putin am Freitag vorantreibt – ohne Selenskyj. Als Reaktion darauf hat Selenskyj seine EU-Verbündeten öffentlich aufgefordert, jedes Abkommen ohne die Ukraine abzulehnen. Sollten sich Selenskyjs jüngste Äußerungen bestätigen, stünden sie in direktem Widerspruch zu seiner öffentlichen Haltung, dass die Ukraine niemals ihr Hoheitsgebiet aufgeben werde – und dass sie dies gemäß ihrer Verfassung auch gar nicht könne.