Bei einem Presserundgang am Montag auf dem Schlossplatz hat die Landeshauptstadt Wiesbaden ihre erweiterten Schutzmaßnahmen für Veranstaltungen vorgestellt. Kernstück sind die neuen Zufahrtssperren Armis Go, die seit Juni 2025 auf dem Markt sind. Wiesbaden ist laut eigener Aussage bundesweit die erste Kommune, die diese Sperren einsetzt.
Kombination aus mehreren Systemen
Die neuen Armis-Go-Elemente ergänzen bestehende Systeme: Bereits im Februar hatte die Stadt 30 Oktablöcke TR angeschafft, nun kommen bis September außer den 150 Armis Go auch 60 Armis One hinzu. Die Sperren sind Teil eines überarbeiteten Sicherheitskonzepts, das auch auf weitere Veranstaltungen wie Fastnacht und das Frühlingsfest angewendet wird. Alle Anlagen sind zertifiziert und sollen unbefugte Fahrzeugzufahrten verhindern. Nach Herstellerangaben haben die Zufahrtssperren des Typs Armis Go die derzeit niedrigste zertifizierte Eindringtiefe – also die Strecke, die ein Sperrelement nach dem Aufprall eines Fahrzeugs zurücklegt.
„Die Sicherheit unserer Bürgerinnen und Bürger hat oberste Priorität – gerade bei großen und beliebten Veranstaltungen wie der Rheingauer Weinwoche“, sagt Oberbürgermeister Gert-Uwe Mende (SPD). Wegen verschärfter Sicherheitsempfehlungen der Polizei habe die Stadt zusätzliche Sperren anschaffen müssen, um den Veranstaltungsbetrieb zu sichern.
2,8 Millionen Euro investiert
Für jede Veranstaltungsfläche habe die Stadt in Zusammenarbeit mit einem Sachverständigenbüro konkrete Zufahrtsschutzpläne erstellt. Kriterien wie Barrierefreiheit, die Breite von Rettungswegen und der Platzbedarf seien in die Planung eingeflossen. Die Wiesbaden Congress & Marketing GmbH (WICM) habe für jedes Event die passenden Module ausgewählt und die Anwohner und Standbetreiber informiert. Bürgermeisterin Christiane Hinninger (Grüne) sprach von einem „in Rekordzeit erzielten Ergebnis“.
Laut Stadt beliefen sich die Gesamtkosten für Planung, Beschaffung und zwischenzeitliche Ausleihe auf rund 2,8 Millionen Euro. Das Ordnungsdezernat übernahm die Koordination. Ordnungsdezernentin Maral Koohestanian (Volt) bezeichnete die neuen Sperren als „sichtbares Zeichen für weiterentwickelte Sicherheitsmaßnahmen“. Bau- und Verkehrsdezernent Andreas Kowol (Grüne) sagt: „Damit schaffen wir praktische Voraussetzungen für effektiven Schutz und sorgen gleichzeitig dafür, dass innerstädtische Veranstaltungsflächen lebendige Orte bleiben.“