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60 Katzen wurden unter schrecklichen Bedingungen aus einer Wohnung gerettet. Drei waren bereits tot. Die Tierschützer richten einen wichtigen Appell.
Bonn – „Animal Hoarding ist eine psychische Erkrankung. Bitte achtet auf euer Umfeld – Nachbarn, Freunde, Familienangehörige“, schreiben die Tierschützer des Tierheims Bonn in einem Facebook-Posting. Der Hintergrund dafür ist ein trauriger, aktueller Fall, mit dem sich die Tierheimmitarbeiter am Donnerstagabend, 7. August, beschäftigen mussten. Gemeinsam mit der Feuerwehr, dem Ordnungsamt und dem Veterinäramt unterstützten die Mitarbeiter des Tierheims bei einem Einsatz, der ganze sieben Stunden dauerte.
60 Katzen wurden unter katastrophalen Bedingungen aus einer Wohnung in Bonn gerettet. © Tierheim Bonn
„In einer Bonner Wohnung wurden insgesamt 60 Katzen unter katastrophalen Bedingungen vorgefunden und gerettet – drei Tiere waren bereits verstorben“, teilen die Tierschützer mit. Aufgedeckt wurde der Fall durch einen Küchenbrand, der die Behörden auf die erschreckenden Zustände aufmerksam machte, heißt es.
60 Katzen aus Wohnung in Bonn gerettet – Tiere sind in keinem guten Zustand
Viele der Katzen, die sich in der Wohnung befanden, sind in einem sehr schlechten Zustand. Julia Zerwas vom Bonner Tierheim erklärt auf Nachfrage von wa.de am Freitag, 8. August: „Den Katzen geht es den Umständen entsprechend. Viele sind in keinem guten Gesundheitszustand und der Tag gestern war sehr viel und anstrengend. Nun müssen alle erstmal in Ruhe ankommen und tierärztlich versorgt werden“.
Die Katzen sind nun in der Obhut der Tierschützer. © Tierheim Bonn
Eine so große Anzahl an Tieren stellt die Tierheimmitarbeiter natürlich vor enorme Herausforderungen. Zerwas erzählt, dass die Vierbeiner nun nach und nach auf andere Tierheime verteilt werden. Das bedeutet demnach einen enormen Planungsaufwand für die Bonner Tierschützer. „Wir sind sehr dankbar, dass die Kollegen und Kolleginnen so zahlreich Hilfe angeboten haben“, so Zerwas.
Die Tierschützer appellieren daher an alle, Verdachtsfälle von Animal-Hoarding frühzeitig dem zuständigen Veterinäramt zu melden. Ein Leben in Fäkalien und Dreck sei weder für Tiere noch für Menschen tragbar. Vor zwei Jahren schockierte ein Fall aus Lippstadt die Tierschützer – 178 verwahrloste Katzen wurden aus einer Wohnung gerettet. Das Veterinäramt hat in Münster kürzlich 16 Vögel beschlagnahmt. Die Tiere lebten in miserabler Haltung. Drei von ihnen mussten eingeschläfert werden.