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Zeigen, wie‘s geht: Hedda Stock (Weyhes Beauftragte für Kommunalpartnerschaften, 3.v.l.) übergibt, begleitet von Ingrid Söfty (DRK Kirchweyhe) und Bürgermeister Frank Seidel, eine im Karton verpackte Kleiderspende an Adolf Janßen (Partnerschaftsverein, 2.v.r.). © Dierck Wittenberg
Im 35. Jahr der Partnerschaft zwischen Weyhe und Madona wird es erneut einen Hilfstransport für soziale Einrichtungen in Lettland geben. Dafür werden Kleiderspenden gesammelt.
Weyhe – Seit 1990 besteht die kommunale Partnerschaft zwischen Weyhe und Madona. Das freundschaftliche Verhältnis pflegen beide Seiten regelmäßig mit gegenseitigen Besuchen. Von Anfang an gehören außerdem Hilfstransporte dazu. Während ein Teil der Freundschaftspflege – eine 35-köpfige Gruppe war zu Besuch in Lettland – gerade zur Zufriedenheit der Beteiligten für dieses Jahr abgeschlossen wurde, gehen die Vorbereitungen für den zweiten Teil in die heiße Phase: Ende August rollen wieder drei Lastwagen mit Hilfsgütern und Kleiderspenden ins Baltikum.
Mit drei vollbeladenen Lkw will die Mannschaft um Adolf Janßen vom Verein zur Förderung der Partnerschaft zwischen Weyhe und Madona aufbrechen. Um auch den dritten Lkw voll zu bekommen, sind die Fahrer auf Unterstützung aus der Bevölkerung angewiesen. Wie bei früheren Fahrten rufen sie zur Teilnahme an einer öffentlichen Spendensammlung auf: Am Freitag, 22. August, können zwischen 14 und 17 Uhr an der Kooperativen Gesamtschule (KGS) Kirchweyhe Kleiderspenden abgegeben werden.
Bedarf besteht an Kleidung aller Art, wozu laut Adolf Janßen auch Bettzeug und Handtücher zählen. Hedda Stock, bei der Gemeinde für die Kommunalpartnerschaften zuständig, ergänzt: Die Kleidung sollte in einem Zustand sein, dass man sie selbst noch tragen würde. Bei der Abgabe sollten die Spenden in Kartons verpackt sein. Alles ganz wie bei früheren Hilfstransporten. Ebenso gilt erneut das Angebot, private Pakete mitzunehmen. Wer Freunden in Madona eine Aufmerksamkeit zukommen lassen möchte, kann diese ebenfalls bei der Sammlung an der KGS Kirchweyhe aufgeben. Dafür nehmen Janßen und seine Mitstreiter eine Gebühr: zehn Euro von Mitgliedern des Fördervereins, 15 Euro von Nichtmitgliedern.
Seit 20 Jahren fahre er bei den Hilfstransporten mit, seit 16 Jahren leite er sie, sagt Janßen. Man sei im Austausch mit dem Freundeskreis in Madona. „Damit wir wissen, was gebraucht wird“, erklärt Janßen. Auch das Rote Kreuz beteiligt sich erneut am Transport. Seit vielen Jahren pflege man Kontakte zum Roten Kreuz im Madona, so Ingrid Söfty, Vorsitzende des DRK Kirchweyhe.
In diesem Jahr fährt die neunköpfige Crew ihm zufolge mit einem Zwölftonner und zwei Siebeneinhalbtonnern. Zwei Lkw werden die Freiwilligen am 21. August bei Döhle in Leeste beladen. Am Sitz des ehemaligen Saftherstellers hat der Verein das Lager gefunden, das er zu Beginn des vergangenen Jahres gesucht hatte, nachdem er eine Fläche in Dreye nicht mehr weiternutzen konnte. Lagerräume benötigt der Partnerschaftsverein, weil das ganze Jahr über Spenden für den Konvoi anfallen.
Die Hilfsgüter sind für Sozialstationen, Altenheime, Krankhäuser und Behinderteneinrichtungen vorgesehen, zählt Janßen auf. Entsprechend werden sich etwa Krankenbetten und Rollstühle auf den Ladeflächen befinden. Dabei handelt es sich ihm zufolge oftmals um ausgemusterte Hilfsmittel aus Altenheimen in der Region. Janßen erwähnt das Seniorenheim Haus am Brunnen in Stuhr-Brinkum, das Ende Mai seinen Betrieb eingestellt hatte. „Für uns ein Glücksfall“, sagt Janßen über die Schließung.
Auf die Lkw-Crew wartet eine längere Fahrt, die am Tag nach der Spendensammlung an der KGS Kirchweyhe startet. „Am 23. fahren wir los nach Travemünde“, sagt Janßen. Mit der Fähre gehe es in 23 Stunden nach Liepaja, dem Hafen auf lettischer Seite. „Wir fahren die Nacht durch nach Madona“, sagt Janßen über den weiteren Verlauf. Um die Hilfsgüter dorthin zu bringen, wo sie gebraucht werden.
Was heißt, dass auch vor Ort Strecke gemacht werden muss. Nach Verwaltungsreformen auf lettischer Seite führt Weyhe eine Partnerschaft mit fünf Großgemeinden. Von denen etwa Ergli 50 Kilometer vor Madona liegt, Varaklani 50 Kilometer dahinter, wie Hedda Stock anmerkt.
Vom 30. Juli bis 3. August waren die Weyher Austausch-Gäste zu Besuch in den Partnerkommunen. Mit einer Riesentorte sei das 35-jährige Bestehen der Partnerschaft gefeiert worden, erzählt Janßen. Stock hebt hervor: Von 35 Teilnehmern seien 23 zum allerersten Mal dabeigewesen. Es sei also gelungen, den Austausch zu verjüngen. Die Gruppendynamik hat sich Stock zufolge sehr positiv entwickelt, es hätten sich viele neue Freundschaften gebildet.