Das Amtsgericht Pirna hat einen 27-jährigen Mann wegen vorsätzlicher Brandstiftung zu zwei Jahren Haft auf Bewährung verurteilt. Die drei Mitangeklagten bekamen jeweils ein Jahr Freiheitsstrafe auf Bewährung. Sie wurden der Beihilfe durch Unterlassen für schuldig gesprochen. Der Hauptbeschuldigte muss zusätzlich 200 gemeinnützige Arbeitsstunden leisten, die drei Mitangeklagten jeweils 100.
Das Urteil ist noch nicht rechtskräftig. Die Verteidigung kündigte an, in Berufung zu gehen.
Nach Angaben der Staatsanwaltschaft hatten die zum Tatzeitpunkt 24 und 25 Jahre alten Männer am 17. Juli 2022, einem Sonntag, in der Kernzone des Nationalparks Sächsische Schweiz zwei Shisha-Pfeifen geraucht – auf einer Felsaussicht unweit der Basteibrücke. Zu diesem Zeitpunkt galt für die Region die Waldbrandgefahrenstufe 3.
Trotz der herrschenden Trockenheit und Hitze soll einer der vier Iraker anschließend die noch glühenden Kohlestückchen den bewaldeten Abhang hinunter geworfen haben. Die anderen drei sollen nicht eingeschritten sein und den Nationalpark zusammen mit ihm verlassen haben, obwohl sie sich laut Anklage der Gefahr bewusst waren.