Bereits seit Mai sind die wesentlichen Ergebnisse einer Machbarkeitsstudie bekannt, im Rahmen derer untersucht worden war, an welchen Standorten in Bremen neue Quartiersgaragen entstehen könnten. Die ernüchternde Erkenntnis hat das Bau- und Verkehrsressort nun auch für die Mitglieder der Fachdeputation zusammengefasst: „Die Flächenpotentiale für Quartiersgaragen, insbesondere in den innenstadtnahen Quartieren mit hohem Parkdruck, sind kaum vorhanden. Ohne Optionen für Kurzzeitparken (oder sonstige Einnahmen) sind Quartiersgaragen unter den aktuellen Bedingungen in der Regel nicht wirtschaftlich zu betreiben.“
Südbad bleibt Option
Bekannt ist ebenso, dass
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den 300 Standorten, die Bürger und Bürgerinnen vorschlagen haben, vier Objekte näher überprüft wurden – keines davon gilt für den Bau und Betrieb einer Quartiersgarage als wirtschaftlich tragfähig. Auch zum möglichen Pilotprojekt am Standort Südbad, für das die Gutachter plädiert haben, äußert sich die Behörde verhalten. Zwar heißt es in der Vorlage für die Deputation weiterhin, dass die Errichtung einer Garage und eine mögliche Teilfinanzierung durch die Stadt geprüft werden sollen.
Die Aussage, dass sich „hohe, aber für einen Teil der potenziellen Mieter gegebenenfalls noch akzeptable Mietpreise“ ergeben würden, deutet auf ein riskantes Unterfangen hin. Auch sei ein möglicherweise erforderlicher Grundstückserwerb bei den Kosten noch nicht berücksichtigt. Wirtschaftlich, also ohne Beteiligung der Stadt, „ist das Projekt nicht (…) tragfähig“. Grünen-Verkehrspolitiker Ralph Saxe zeigt sich daher skeptisch. Dort eine Quartiersgarage zu bauen, „nur damit man eine baut“, hält er für wenig sinnvoll. Das Geld könne man anderweitig besser verwenden – beispielsweise für Carsharing-Stationen.
Wenig Hoffnung macht die Verkehrsbehörde auch mit Hinblick auf die Mehrfachnutzung von Parkflächen. Während der Gründer der Parkraum-App Wemolo Bremen jüngst noch viel Potenzial attestiert hatte, ist in der Vorlage von zahlreichen Hindernissen zu lesen. Allen voran gebe es in vielen Quartieren mit hohem Parkdruck keine solchen Parkplätze, heißt es. Auch seien Supermärkte auf die meisten ihrer Parkplätze angewiesen, die wiederum zu Randzeiten für Zweitnutzer wenig attraktiv seien.
„Zum Teil ist die Nutzbarkeit von Stellplätzen durch Lärmschutz in Verbindung mit den Baugenehmigungen eingeschränkt, sodass Fahrzeuge nachts nicht bewegt werden dürfen und damit nicht zugänglich sind“, heißt es weiter. Und: Eigentümer von Supermärkten haben nach Ansicht der Behörde wenig Motivation, ihre Flächen zur Mehrfachnutzung anzubieten, da die zusätzlichen Einnahmen im Verhältnis zum Gesamtumsatz gering seien.
Gleichzeitig betont die Behörde, immer nach neuen Ansätzen zu suchen und beispielsweise mit Flächeneigentümern in Findorff, Hastedt und Walle im Austausch zu stehen. Ähnliches gilt demnach auch für die Quartiersgaragen: „Trotz der schwierigen Bedingungen (…) erfolgt die weitere Prüfung von zukünftigen Standortvorschlägen und Projektideen in Zusammenarbeit mit der Brepark.“