Im Land Bremen hat die Zahl der Autoaufbrüche und Fahrraddiebstähle im vergangenen Jahr zugenommen. Bei den Diebstählen aus oder an Kraftfahrzeugen verzeichnete die Innenbehörde gegenüber 2023 ein Plus von 4,9 Prozent, die Zahl der gemeldeten Fälle steigerte sich von 6897 auf 7232. Bei den gestohlenen Fahrrädern ist der Aufwärtstrend noch ausgeprägter. Kamen 2023 noch 6394 Drahtesel abhanden, so waren es im vergangenen Jahr bereits 6824 – ein Plus von 6,7 Prozent. Das geht aus einer bisher unveröffentlichten Senatsantwort auf eine Anfrage der Freien Demokraten in der Bürgerschaft hervor.

Wie ist die Entwicklung bei den Kfz?

Gemessen an der Größenverhältnissen der beiden Kommunen Bremen und Bremerhaven (rund 586.000 zu 118.000) ist Bremen bei der Zahl der registrierten Straftaten im genannten Bereich deutlich überrepräsentiert. Fast 6700 Fälle von Diebstählen an bzw. aus Autos wurden 2024 in Bremen angezeigt, gut 520 in Bremerhaven. Die meisten Fälle ereigneten sich im öffentlichen Straßenraum oder auf Privatgrundstücken. Unterschiedlich entwickelten sich die Zahlen für die Tatorte Parkplatz und Parkgarage. Während auf Parkplätzen im vergangenen Jahr etwas weniger Fahrzeuge aufgebrochen wurden als 2023, verlief die Entwicklung in den Parkhäusern und Tiefgaragen umgekehrt.

Welche Parkhäuser sind besonders gefährdet?

Am häufigsten wurde 2024 die Parkgarage am Hillmannplatz von Dieben heimgesucht. Es folgen das Parkhaus Herdentor, die Parkgarage eins am Flughafen, die Tiefgarage unter dem Citygate gegenüber dem Hauptbahnhof sowie die Theatergarage im Ostertor. Verbessert hat sich die Situation demnach in den Parkhäusern Stephaniviertel, Am Wall und Pressehaus. Sie tauchen nicht mehr unter den Top fünf auf.

Was wurde hauptsächlich erbeutet?

Zumeist hatten es die Diebe auf Taschen, Rucksäcke, Koffer, Bargeld, Kleidungsstücke, Sonnenbrillen sowie technische Geräte wie Notebooks, Dashcams, Ladekabel oder fest eingebaute Navigationsgeräte abgesehen. Auch wurden Außenspiegel abmontiert. Zur Aufklärungsquote liefert die Antwort auf die FDP-Anfrage keine Details. Sie wird pauschal als „niedrig“ bezeichnet.

Wie ist die Lage bei den Fahrrädern?

Auch hier ist die Stadt Bremen bei der Zahl der Fälle gegenüber Bremerhaven überrepräsentiert. 6270 der insgesamt 6824 Diebstähle ereigneten sich in Bremen. Noch eklatanter ist das Ungleichgewicht bei der Schadenshöhe. Für das Land Bremen wird sie von der Innenbehörde für 2024 auf rund 18,6 Millionen beziffert. Davon entfallen etwa 17,3 Millionen Euro auf Bremen.

Welche Tätergruppen sind feststellbar?

Nach Darstellung der Innenbehörde werden Autoaufbrüche und Fahrraddiebstähle häufig von Rauschgiftkonsumenten verübt, Stichwort „Beschaffungskriminalität“. Es geht also um die Finanzierung von Drogenkäufen. Die Täter seien zumeist männlich. Weil nur wenige Taten aufgeklärt werden, seien darüber hinaus keine näheren Angaben zu Täterprofilen möglich.

Wie steht es um die Prävention?

Zumindest in den Parkhäusern der Brepark, die die meisten Großgaragen betreibt, ist in den vergangenen Jahren schon technisch aufgerüstet worden, um Täter abzuschrecken. Dazu zählt eine Videoüberwachung zumindest der neuralgischen Bereiche (Kasse, Ein- und Ausgangszonen, Frauenparkplätze). Die Aufnahmen werden 48 Stunden gespeichert. Außerdem ist Sicherheitspersonal im Einsatz.

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