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Ein bekanntes Modelabel ist insolvent. Die Firma arbeitet trotzdem weiter. An verschiedenen Stellen werden Einsparungen vorgenommen.

Mönchengladbach – Das Casualwear-Label Colours & Sons aus Mönchengladbach befindet sich vor einer unternehmerischen Umstrukturierung. Die C & S Textilgesellschaft mbH hat zu Beginn des Monats August beim Amtsgericht Mönchengladbach einen Insolvenzantrag gestellt, wie die Textilwirtschaft meldet. Rechtsanwalt Martin Georg Kirchner wurde als vorläufiger Insolvenzverwalter bestellt.

Nach Angaben des Unternehmens ist die Marke Colours & Sons „grundsätzlich solide finanziert und im Markt etabliert“, wie t-online berichtet. Aufgrund der derzeitigen Situation in der Branche seien aber keine dauerhaften Umsatzsteigerungen zu erwarten, weshalb eine strategische Neuausrichtung notwendig werde.

Herausfordernde Marktsituation verursacht Insolvenz: Frühjahrskollektion 2026 entfällt gänzlich

Ungeachtet der Insolvenz soll der Geschäftsbetrieb in den nächsten Monaten stabilisiert und komplett weitergeführt werden. Gleichzeitig ist eine weitreichende Umstrukturierung vorgesehen, um die Marke für zukünftige Herausforderungen zu rüsten. „Ziel sei es, die Marke zu stärken und für künftige Herausforderungen aufzustellen“, wird laut t-online mitgeteilt. Die Kollektionen für Frühjahr/Sommer sowie Herbst/Winter 2025 sollen wie geplant ausgeliefert werden. Laut Unternehmensangaben ist die Lieferung der für Frühjahr/Sommer 2025 vorgesehenen Kollektion sichergestellt, genauso wie die Herbst/Winter-Kollektion 2025.

Am Freitag und Samstag (25. und 26. April) können die Frankfurter bei der Eröffnung eines Vintage-Ladens shoppen und Drinks schlürfen. (Symbol)Ein bekanntes Modelabel ist insolvent. Der Geschäftsbetrieb wird fortgeführt. (Symbol) © IMAGO / Zoonar

Im Rahmen der Umorganisation wird es allerdings Kürzungen geben: „Im Zuge der Reorganisation wird es leider keine Frühjahr/Sommer Kollektion 2026 geben“, gibt Colours & Sons bekannt. Diese Entscheidung ist Bestandteil der strategischen Neuausrichtung des Betriebs. Colours & Sons verkauft seine Waren – zusätzlich zum eigenen Online-Shop – weltweit in rund 900 Verkaufsstellen. Ungefähr die Hälfte davon sind in Deutschland ansässig, darunter bekannte Einzelhändler wie Otto, Breuninger oder Peek & Cloppenburg.

Weitere Insolvenz in der Modebranche – verschiedene Marken in finanzieller Krise

Die Pleite fügt sich in eine problematische Zeit für die deutsche Modebranche ein. Kürzlich hatte schon das Premium-Label Closed aus Hamburg Insolvenz beantragt. Und 2024 musste auch der börsennotierte Modekonzern Esprit – mit juristischem Sitz in Bermuda und operativen Zentren in Hongkong und Ratingen – Insolvenz beantragen.

Das Hamburger Modelabel About You von Tarek Müller wurde zu Beginn des Jahres 2025 vom Online-Händler Zalando übernommen. Branchenexperten führen veränderte Konsumgewohnheiten, wachsende Kosten und den Druck durch den Online-Handel als mögliche Gründe für die wirtschaftliche Situation vieler Textilunternehmen an. Das 2012 in Mönchengladbach entstandene Lifestyle-Label muss sich jetzt neu aufstellen, um in einem immer schwieriger werdenden Marktumfeld überleben zu können. Die nächsten Monate werden offenbaren, ob die vorgesehene Umstrukturierung von Erfolg gekrönt sein wird. (bh)