Sinzig. In einer groß angelegten Ausstellung, die kürzlich in der „Alten Druckerei“ in der Mühlenbachstraße eröffnet wurde, gibt der Bonner Künstler Wolfgang Hunecke einen Überblick über sein 50jähriges Schaffen.

Schon seit Anfang an beschäftigt er sich überwiegend mit der menschlichen Figur und benutzt dabei die vielfältigen Möglichkeiten der Malerei und Skulptur. So vermittelt die Ausstellung einen Einblick in die künstlerische und gestalterische Entwicklung anhand von teils raumgreifenden, teils kleinformatigen Gemälden und Skulpturen.

Ausgehend von vorwiegend statischen Aktzeichnungen transformiert er die starre Haltung der Modelle in Bewegungsstudien, bei der die menschliche Figur sich in einem Taumel hineinsteigert, sich in einem Farbspektrum verliert und so die Leinwand erobert und fast eine Einheit mit dem Bildhintergrund eingeht. Die gleiche Formensprache übernimmt er auch in seinen Skulpturen. Aus Eisenplatten oder Edelstahlplatten mittels Lasertechnik fräst er die in der Malerei gewonnenen Figuren, und die somit gewonnen Figurenreihen präsentieren er in unterschiedlichen Gegenüberstellungen, verdreht und gegenüberstellt. Obwohl sie unmittelbar aus dem gleichen Ursprung entstanden sind, vermitteln sie dabei in ihrer Konfrontation ein Gefühl, das Fremdheit, Kommunikationslosigkeit hervorruft. Gerade auch im unmittelbaren Zusammenhang der Skulpturen und den gleichzeitig entstandenen Gemälden sieht man die unterschiedliche Ausformungen der Figuren, die teils tänzerisch die Leinwand erobern – teils sich selber durchdringen, und der statischen Figurengruppen der Skulpturen, obwohl beide aus gleicher Vorstellung entstanden sind und auch weiterhin entstehen.

Daneben sind auch Gemäldereihen zu sehen, so z. B. die über 300 Portraits von Malern der Gegenwart oder die die Besucher seines Ateliers in einem bestimmten Zeitraum zeigen. Eine besondere Art der Auseinandersetzung mit der politischen Situation zeigt und erzwingt ein Raum mit malerisch verfremdeten Nationalfahnen.

Gleichzeitig gibt es Aktionen für die Besucher: So z B. Drucken von Folienradierungen (17.8., 17 – 18.30 Uhr), Drucken mit Lettern auf einem Tiegeldrucker (23.3., 17 – 18.30 Uhr). Man kann Papier schöpfen (24.8., 17 – 18.30 Uhr) und zwei offene Aktzeichentermine (16.8. und 30.8., 17 – 18 Uhr) werden angeboten. Zum offenen Aktzeichnen ist eine Voranmeldung per eMail an wolfgang.hunecke@t-online.de bis eine Woche vor dem Termin erforderlich. Die Teilnahme ist begrenzt. Alle Veranstaltungen sind kostenlos.

Geöffnet ist die Ausstellung an den Wochenenden zwischen dem 16. und 31. August jeweils von 15 – 19 Uhr zu besichtigen. Der Künstler ist während der Öffnungszeiten persönlich anwesend.