Es gab einen großen Umbruch innerhalb der Mannschaft. Wie bewertest du die Zugänge, wie zufrieden bist du mit dem aktuellen Kader?
Alperen Sipahi: „Der Umbruch im Kader hat nicht erst jetzt begonnen der Prozess war bereits in der Rückrunde der vergangenen Saison in Arbeit. Zur neuen Saison haben wir gezielt Spieler dazugeholt, die sowohl fußballerisch als auch menschlich gut zu uns passen. Ich bin mit den Zugängen sehr zufrieden. Wir haben starke Charaktere in der Mannschaft, die Verantwortung übernehmen und die nötige Mentalität mitbringen. Die Mischung im Team stimmt.“
Wie beurteilst du die bisherigen Leistungen in der Vorbereitung?
Sipahi: „Wir haben am 8. Juli mit der Vorbereitung begonnen und bis jetzt läuft alles sehr positiv. Die Jungs ziehen voll mit, wir haben eine hohe Trainingsbeteiligung und eine sehr gute Arbeitsmoral. Die intensiven Einheiten, die sogenannten “Schweineeinheiten”, haben wir hinter uns, aktuell liegt der Fokus mehr auf dem taktischen Bereich.
Auch die Testspiele liefen bislang sehr gut: Wir haben fast alle Partien dominiert und verdient gewonnen, bis auf ein Spiel, in dem wir schwere Beine hatten, aber selbst da noch ein Unentschieden geholt haben. Trotzdem wissen wir, dass uns Siege in Testspielen keine Punkte in der Liga bringen. Für mich war es wichtig, einen klaren Eindruck von den Spielern zu bekommen und den habe ich gewonnen. An einigen Stellschrauben müssen wir noch drehen, aber insgesamt bin ich sehr zuversichtlich.“
Was sind eure Ziele für die neue Saison?
Sipahi: „Unser Ziel ist ganz klar definiert: Wir wollen und wir müssen Meister werden. Das habe ich jedem einzelnen Spieler in einem persönlichen Vier-Augen-Gespräch deutlich gemacht. Wer diesen Weg nicht mitgehen will, darf kein Hindernis für uns sein.
Die Mannschaft, das Trainerteam, der gesamte Staff und auch der Verein – wir alle ziehen am selben Strang und verfolgen dasselbe Ziel. Der FSV Duisburg ist ein Verein, der in dieser Stadt zu den Top 5 gehört. Und genau deshalb gehört der Klub perspektivisch auch mindestens zwei Ligen höher.“
Was hat dich dazu bewogen, wieder zum FSV zurückzukehren?
Sipahi: „Der FSV Duisburg ist für mich mehr als nur ein Verein, es ist mein Heimatverein, auch wenn ich selbst in der Jugend nie hier gespielt habe. Schon in meiner Kindheit habe ich gemeinsam mit meinem Vater viele Spiele des FSV besucht. Nach meiner Profi-Karriere habe ich auch selbst ein Jahr in der ersten Mannschaft gespielt leider konnten mich damals Verletzungen ausbremsen.
Als mich Mustafa Zeycan aus dem Vorstand angerufen und gefragt hat, ob ich Teil eines großen, ambitionierten Projekts werden möchte, war mein Interesse sofort geweckt. Ich habe zudem Gespräche mit unseren Kapitänen Bora Karadağ und Ali Başaran geführt und es war schnell klar: Ich bin dabei. Ich habe richtig Lust auf dieses Projekt und auf die Herausforderung, gemeinsam etwas Großes aufzubauen.“
Was hast du dir persönlich vorgenommen und als Ziel gesetzt?
Sipahi: „Wie bereits erwähnt, ist das übergeordnete Ziel als Verein ganz klar der Aufstieg. Persönlich ist es mir aber auch wichtig, eine charakterstarke Mannschaft zu formen, ein Team, das nicht nur auf dem Platz funktioniert, sondern auch menschlich zusammenhält und die Werte eines echten Teams lebt. Der FSV Duisburg soll durch unsere Arbeit sowohl sportlich als auch außerhalb des Platzes positiv wahrgenommen werden.
Darüber hinaus möchte ich einen attraktiven, erfolgreichen Fußball spielen lassen und meine Erfahrung aus meiner aktiven Profi-Zeit weitergeben. Langfristig habe ich das Ziel, mich als Trainer weiterzuentwickeln und so weit wie möglich zu kommen. In naher Zukunft plane ich die UEFA-A-Lizenz zu machen. Es gab in der Vergangenheit bereits Gespräche mit Nachwuchsleistungszentren (NLZ), aber man konnte sich damals nicht einigen. Der Fokus liegt jetzt voll auf dem Projekt FSV.
Über welche Qualifikation verfügst du?
Sipahi: „Im Jahr 2015 habe ich erfolgreich meine UEFA-B-Lizenz erworben. In naher Zukunft plane ich, die UEFA-A-Lizenz zu absolvieren, um mich als Trainer fachlich weiterzuentwickeln und den nächsten Schritt zu gehen.“
Was ist deine Philosophie beim Fußball?
Sipahi: „Für mich beginnt erfolgreiche Arbeit im Fußball immer mit dem Teamgeist. Eine Mannschaft ist für mich wie eine Familie. Man hält zusammen, kämpft füreinander und trägt Verantwortung, nicht nur für sich, sondern auch für den Nebenmann.
Ich lege großen Wert darauf, eine körperlich fitte, konditionsstarke Mannschaft zu formen. Nur wer körperlich bereit ist, kann meine Spielidee auch auf dem Platz umsetzen. Wir wollen mit positiver Energie auftreten, jeder läuft und arbeitet für jeden.
Spielerisch setze ich auf viel Ballbesitz, saubere Passstafetten und ein geduldiges, kontrolliertes Spiel mit klarer Struktur. Wir wollen das Spiel dominieren mit Überzeugung, mit Ruhe, aber auch mit dem nötigen Zug zum Tor.“