Sushi gibt es seit Hunderten von Jahren – das Konzept dürfte inzwischen auch in Düsseldorf hinlänglich bekannt sein. Als Gastronom muss man sich daher ab und zu mal etwas Neues ausdenken, um das Publikum zu begeistern.
Alex Chen hat sich große Mühe gegeben, um sein neues Restaurant mit 60 Sitzplätzen an der Bahnstraße so zu gestalten, dass es den Gästen nicht langweilig wird. Direkt am Eingang baumelt ein riesiger Plastikfisch von der Decke. Im Gastraum stehen stapelweise blaue Plastikkisten, darin glitzern unechte Eiswürfel. Sie kühlen Kunststoff-Fische und -Meeresfrüchte. Das Dekor ist inspiriert vom Tokioter Fischmarkt. Das verrät bereits der Name des Lokals: Tsukiji, wie das Viertel, in dem der Markt sich einst befand.
Für die Deko habe er viel auf Flohmärkten herumgestöbert, verrät Chen. Alte Fernseher, Thermoskannen, Rechenschieber, ein Telefon mit Wählscheibe (in der Mitte das Konterfei von Mao) und eine historisch aussehende chinesische Keksdose: So richtig wird kein Schuh draus, irgendwie erinnert es aber doch an eine Fischerhütte der späten 60er-Jahre. Den harten Kontrast dazu bilden nicht nur die vom vielen Winken muskulös gewordenen goldenen Katzen, sondern auch der Sushi-Service: Kleinere Portionen kommen auf Tellern mit aufgerissenem Haifischmaul. Größere Portionen werden gar auf einem Riesenrad serviert, zwei Stück in jeder Gondel. Das ist unterhaltsam anzuschauen. Besonders, wenn jemand beim Versuch scheitert, eine Gondel unfallfrei vom Riesenrad zu klauben.
Die Auswahl im Tsukiji ist groß, neben Sushi gibt es auch Dim Sum, frittiertes Hähnchen, gebratene Nudeln, gebratenen Reis und vieles mehr. Das macht es für Familien mit Kindern interessant. Insgesamt ist das Tsukiji ein Sushi-Restaurant für stilistische Maximalisten – auch kulinarisch. Hier geht es nicht um den ehrfurchtsvollen Verzehr perfekt gerollter Lachs-Maki – hier hat Sushi Event-Charakter.
Tsukiji Sushi Seafood & More (Stadtmitte). Bahnstraße 63. Geöffnet täglich 12 bis 14.30 Uhr, 17 bis 22 Uhr. Mehr Infos auf tsukijidusseldorf.de.