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ARIVA.DE Redaktion  |  12. August 2025, 12:57
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Die Hannover Rück hat im zweiten Quartal 2025 solide Zahlen vorgelegt, die nach Einschätzung der UBS eine Erholung der zuletzt schwachen Kursentwicklung rechtfertigen. Zwar blieb das operative Ergebnis (EBIT) mit 1,065 Milliarden Euro rund fünf Prozent unter den Konsensschätzungen, doch der Nettogewinn lag wegen einer günstigeren Steuerquote fünf Prozent über den Erwartungen.
Im Schaden- und Unfallgeschäft (P&C) verfehlten die Rückversicherungserträge die Prognosen um drei Prozent, bereinigt um Wechselkurseffekte lag das zugrunde liegende Wachstum jedoch bei über zehn Prozent. Die kombinierte Schaden-Kosten-Quote von 82,1 Prozent entsprach den Erwartungen.
Besonders auffällig war der deutliche Aufbau von Rückstellungen, der die Quote um mehr als sechs Prozentpunkte belastete, zugleich aber die Ergebnisqualität stärkte. Die Belastung durch Großschäden fiel mit 5,4 Prozentpunkten geringer aus als von der UBS erwartet. Das Kapitalanlageergebnis von 363 Millionen Euro blieb rund zehn Prozent hinter den Prognosen, unter anderem wegen realisierter Verluste aus festverzinslichen Papieren in Höhe von rund 60 Millionen Euro.
Im Bereich Leben- und Krankenversicherung (L&H) verfehlte das EBIT die Erwartungen um 13 Prozent. Ursächlich waren negative Erfahrungsabweichungen und höhere Verluste bei Neuverträgen.
Besonders positiv werten die UBS-Analysten die Widerstandsfähigkeit der Rückstellungen. Im Quartal seien diese um rund 300 Millionen US-Dollar gestärkt worden, unter anderem in den US-Haftpflichtsparten und möglicherweise auch im Luftfahrtgeschäft. Diese Reservestärkung könne die Gewinnaussichten für 2026 stützen.
Bei den Halbjahresverlängerungen stand der Konzern unter leichtem Preisdruck. Rund 23 Prozent des Vertragsvolumens wurden mit einem Prämienrückgang von 2,1 Prozent erneuert. Bereinigt um Sondereffekte ergab sich ein Prämienplus von 4,5 Prozent. Die risikobereinigten Preise sanken um 2,9 Prozent, nach minus 2,4 Prozent im ersten Quartal.
An der Prognose für 2025 hält Hannover Re fest. UBS rechnet kurzfristig mit einer leicht positiven Kursreaktion, gestützt durch robuste P&C-Ergebnisse, den weiteren deutlichen Anstieg der Rückstellungen und die jüngste Underperformance gegenüber Munich Re (Munich Re Aktie).
Belastend bleibe jedoch der schwache Preistrend bei den Erneuerungen. Der nächste entscheidende Impuls wird laut UBS die Prognose für das Geschäftsjahr 2026 sein.
Die Mehrheit der Analysten traut der Aktie von Hannover Re in den kommenden zwölf Monaten weitere Kursgewinne zu. Laut einem aktuellen Konsens von MarketScreener bewerten 15 Analysten den Titel im Schnitt mit „Outperform“. Das durchschnittliche Kursziel liegt bei 287 Euro und damit rund acht Prozent über dem jüngsten Schlusskurs von 266 Euro.
Für Anleger bleibt Hannover Re damit ein Titel, der stabile Fundamentaldaten mit moderatem Bewertungsabschlag verbindet, der womöglich das Potenzial hat, die Kurslücke zu den optimistischsten Schätzungen zu schließen. Entscheidend dürfte sein, wie sich die Preis- und Schadensituation in den kommenden Quartalen entwickelt. Zunächst geht es für die Aktie jedoch ein paar Prozentpunkte nach unten nach der Vorlage der Quartalsergebnisse.
Autor: sbh-Redaktion/neb
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