Infografik

Standdatum: 12. August 2025.

Eine junge Frau und eine Seniorin schützen sich mit einem Sonnenschirm im Park vor der Sonne.

Auf Kinder und ältere Menschen sollte man bei Hitze besonders achten, sie zum Trinken und Ausruhen in kühlen Räumen oder im Schatten ermutigen.

Bild: dpa | Rolf Vennenbernd

Für Mittwoch hat der Wetterdienst eine Hitzewarnung herausgegeben. Hitze kann für manche Menschen nicht nur unangenehm, sondern gefährlich werden. Das sollten man darüber wissen.

Was passiert im Körper bei Hitze?

„Bei Hitze muss der Körper Wärme abgeben. Dies erfolgt über eine Veränderung der Hautdurchblutung und durch vermehrtes Schwitzen“, erklärt Jonas Boelsen, Chefarzt der Klinik für Anästhesie, Intensiv- und Notfallmedizin am Klinikum Links der Weser (LDW). Das heißt: Die Blutgefäße erweitern sich, so gibt der Körper Wärme ab und reguliert sich wieder auf seine Normaltemperatur von rund 37 Grad Celsius.

Wer gilt bei Hitze als besonders gefährdet?

„Letztlich bedeutet Temperaturregulation ‚Arbeit‘ für den Körper“, so Boelsen. Menschen mit chronischen Erkrankungen hätten grundsätzlich weniger Ressourcen frei für diese Regulation.
Mit dem Alter nehme die Fähigkeit des Körpers ab, die Temperatur zu regulieren. „Die Schweißproduktion vermindert sich, und das Durstgefühl ist oft reduziert, so dass ältere Menschen leichter dehydrieren können. Folgen können unter anderem Herz-/Kreislaufprobleme sein. Bei Kindern sei die Fähigkeit der Temperaturregulierung noch nicht in dem Maße ausgebildet wie bei Erwachsenen, sie sind also ebenfalls anfälliger für gesundheitliche Probleme.

„Auch Schwangere nutzen bereits für das Ungeborene Energie, die dann nicht für die Temperaturregulation genutzt wird“, erklärt der Arzt. Eine Studie von Forscherinnen am Universitätsklinikum Hamburg-Eppendorf ergab vor kurzem, dass der Klimawandel und die damit einhergehenden höheren Temperaturen das Risiko für sogenannte späte Frühgeburten deutlich erhöhe. Als späte Frühgeburten werden Babys bezeichnet, die zwischen der 34. und 37. Schwangerschaftswoche zur Welt kommen.

Eine weitere Risikogruppe sind Menschen, die sich nicht ausreichend vor Hitze und Sonne schützen können, zum Beispiel, weil sie draußen arbeiten oder keine Wohnung haben. Obdachlose sind besonders gefährdet, weil sie nur eingeschränkt kühle und schattige Orte aufsuchen können. Bei der Inneren Mission in Bremen wünscht man sich daher mehr Schattenplätze und Trinkbrunnen in der Stadt.

Wie man sich bei Hitze verhalten sollte

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Bild: Radio Bremen

Wie kann ich helfen, gefährdete Menschen vor Hitzefolgen zu schützen?

Ein Zeichen für gesundheitliche Probleme durch Hitze sind zum Beispiel Hitzekrämpfe. Das sind Muskelkrämpfe, die zustande kommen, wenn viele Elektrolyte durch Schwitzen verloren gehen, schreibt der Hausärztinnen- und Hausärzteverband in seiner Infobroschüre Hitze-Manual. Die betroffene Person brauche sofortiges Ausruhen an einem kühlen Platz. Dauern die Krämpfe mehr als eine Stunde, sei medizinische Hilfe nötig. „Wenn Menschen im Umfeld trockene, heiße Haut bekommen und verwirrt/desorientiert wirken: Beim Kühlen helfen und Krankenwagen rufen“, heißt es weiter. Kinder darf man nicht im geparkten Auto lassen, da es sich in sehr kurzer Zeit stark aufheizen kann.

„Aufmerksam durch die Stadt gehen“, empfiehlt auch Moritz Cavigelli, Pressesprecher der Inneren Mission Bremen. Wer einem obdachlosen Menschen helfen wolle, könne zum Beispiel direkt fragen, ob er helfen oder etwas mitbringen könne, wie zum Beispiel ein Getränk. Nicht immer ist klar, ob eine reglose Person schläft oder bewusstlos ist. Im Zweifel kann man das durch etwas längeres Beobachten herausfinden oder auch durch Ansprechen.

Bei Hitze viel trinken

Patientinnen und Patienten, die dauerhaft Medikamente einnehmen, sollten sich beraten lassen. Eventuell müssten Medikamentenpläne angepasst werden, auch müssen bestimmte Medikamente zwingend kühl genug gelagert werden, um die korrekte Wirkung zu entfalten.

„Es hilft viel zu trinken, auch wenn kein Durstgefühl besteht“, sagt Notfallmediziner Jonas Boelsen. Direkte Sonne solle man meiden, anstrengende Tätigkeiten in die kühleren Morgen- und Abendstunden verlegen. „Wichtig ist es, auf Anzeichen von Hitzeerschöpfung oder Hitzschlag, wie Schwäche, Verwirrtheit, schnelle Atmung und Kopfschmerzen zu achten. Betroffene bitte sofort in den Schatten bringen und für Frischluft sorgen und Wasser zum Trinken anbieten. Es hilft, kühlende Tücher auf Stirn und Nacken zu legen. Wenn Bewusstseinsstörungen auftreten, ist unbedingt der Rettungsdienst zu alarmieren.“

Quelle:
buten un binnen.

Dieses Thema im Programm:
Bremen Eins, Der Nachmittag, 12. August 2025, 16:20 Uhr