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10.000 Rap-Fans machen gut gelaunt bei großer Hitze Party auf dem Messegelände. Besonders auf US-Rapper Yeat freuen sich die Leute. Hinter der Veranstaltung steckt der Frankfurter Designer Achraf.

Frankfurt – Noch bevor einige der Gäste ihre Einlassbändchen haben, beginnt bereits der Hype um die ersten Selfies. „Den kenn’ ich“, ruft ein Jugendlicher. „Ich kenn’ hier keinen“, sagt hingegen eine Jugendliche. Eine andere Teenagerin traut sich nicht, überhaupt jemanden aus der Influencerszene anzusprechen. Der Autor dieser Zeilen wird diesmal ebenfalls nicht nach einem Selfie gefragt. Vielleicht im kommenden Jahr, immerhin hat Modedesigner Achraf angekündigt, das 6PM-Festival in Frankfurt dauerhaft etablieren zu wollen.

6PM-Musikfestival auf der Agora der Messe Frankfurt, veranstaltet von Achraf Ait Bouzalim.Beim 6PM-Musikfestival in Frankfurt ging es heiß zu. © Renate Hoyer

Neun Musikerinnen und Musiker und 10.000 Gäste auf dem Frankfurter Messegelände Agora sind die Keyfacts des eintägigen Festivals, welches es im vergangenen Jahr bereits in Berlin gab. Aber Frankfurt ist natürlich was Besonderes, weil Achraf Ait Bouzalim aus Frankfurt stammt.

10.000 Gäste bei 6PM-Festival von Achraf Ait auf Frankfurter Messegelände

Wer das Messegelände kennt, der weiß, dass es lange dauert, 10.000 Menschen durch den südlichen Eingang an der Festhalle zu lotsen. Entsprechend groß ist die Menschenmenge, die sich noch kurz vor Beginn des Festivals auf dem Platz vorm Eingang drängt. Jonas und sein Freund Sebastian sitzen deshalb noch etwas weiter hinten auf dem Boden im Schatten und warten, dass die Schlange kürzer wird. „Wir kommen aus Schönwald im Schwarzwald und sind schon gestern Abend angereist“, sagt der 17-jährige Sebastian.

Natürlich gehören auch ein paar Goodies zu so einem Festival.Natürlich gehören auch ein paar Goodies zu so einem Festival. © Renate Hoyer

Warum sie da sind? Natürlich wegen Yeat. Es ist nicht vermessen, den US-amerikanischen Rapper als den Topact des 6PM-Festivals zu bezeichnen. „Wir wären auch gekommen, wenn nur er spielen würde“, sagt Sebastian. Die Freude, den Rapper erstmals live erleben zu dürfen, ist groß. Ansonsten hoffen die beiden, dass es vielleicht noch etwas kühler wird, dass es gut abgeht auf dem Festival und dass sie vielleicht ein paar nette Leute treffen.

Sprühnebel und kostenloses Wasser

Die Hitze ist durchaus ein Problem an diesem Tag. Viele Bereiche des Festivalgeländes und des Wartebereichs am Eingang liegen komplett in der Sonne, die unerbittlich brennt. Der Veranstalter hat für kostenlose Trinkwasserstationen gesorgt, es gibt zudem Stationen, wo Sprühnebel die Gäste kühlt. Auch an Sonnencreme und Kopfbedeckungen wurde erinnert. Trotz allem bleiben Hitzschläge nicht aus. Ein junger Mann wird am Nachmittag von den Rettungskräften vor Ort versorgt.

Die Stimmung ist aber durchweg ausgelassen. Neben Yeat treten unter anderem auch Joje, Luciano, Lucio 101, Reezy, Sosa La M, Zackavelli oder Zsá Zsá auf. Die Bühne ist in Pink gestaltet. „6PM“ steht groß dran und auch eine typische Goldkette ist zu erkennen. Links und rechts züngeln mitunter Flammen auf, wenn die Show auf der Bühne den Höhepunkt erreicht. Das mag am Abend ganz gut kommen, doch tagsüber wirkt es zumindest bei diesen Temperaturen fehlplatziert.

Lange Schlangen am Merch-Stand

Wer mit dem aktuellen Musik-Act gerade nichts anzufangen weiß, findet auf dem Gelände auch allerlei andere Beschäftigungsmöglichkeiten. Ein paar junge Männer probieren sich an dem Boxautomaten, den man auch vom Jahrmarkt kennt. Auf jenem hier prangt das Konterfei von Mike Tyson, als er bereits seine Gesichtstätowierung trägt. Einer spendiert eine Runde und dann wird gegen den Punchingball geschlagen. 2874 Punkte sind der Rekord. Einer kommt immerhin auf 2840, aber der Rekord bleibt zunächst bestehen.

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Gleich nebenan gibt es zwei Fotoautomaten, vor denen die Schlangen lang sind. Jede und jeder möchte ein lustiges oder zumindest unvergessliches Gruppenbild haben.

Noch viel länger ist die Warteschlange vor der sogenannten Cashbox. In der bläst Wind Spielgeldscheine herum, die man versuchen muss zu fangen. Je nachdem, was und wie viel man fängt, bekommt man Rabatt am Merchandisestand nebenan.

„Um Achraf zu unterstützen“

Die Menschenmasse, die dort wartet, stellt noch mal alles andere in den Schatten. Gefühlt jede und jeder möchte etwas von den angebotenen Tanktops, Mützen, Feuerzeugen oder anderen Utensilien haben.

Dabei haben nicht wenige bereits 6PM-Kleidung an. So wie Luis, der im 6PM-Shirt im Schatten nahe der Wasserstation steht. „Es ist viel zu warm“, sagt er und erzählt dann, dass er sich besonders auf Yeat freue. „Ich feiere Yeat“, sagt der Nürnberger.

Lillie und Jessika sind aus Wolfsburg gekommen. Die 19-Jährigen sind wegen Reezy und Luciano da, „aber auch um Achraf zu unterstützen“, sagt Lillie. Sie trügen gerne die Sachen seiner Modemarke. „Wir mögen den Fit.“ (Steven Miksch)