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Kanzler Friedrich Merz (CDU) hat mit schlechten Umfragewerten zu kämpfen. (Archivfoto) © Bernd von Jutrczenka/dpa
Nach rund 100 Tagen im Amt kämpft Friedrich Merz mit schlechten Umfragewerten. Fast die Hälfte der Deutschen erwartet ein vorzeitiges Aus der Koalition.
Berlin – Nach etwa drei Monaten im Amt kämpfen Kanzler Friedrich Merz (CDU) und seine schwarz-rote Regierung mit anhaltend schlechten Beliebtheitswerten. Eine aktuelle Umfrage zeigt: Die Union hat weitere Unterstützung verloren und rangiert mittlerweile sogar hinter der AfD.
Die Sozialdemokraten verzeichnen in der RTL/ntv-Umfrage keine Veränderungen, während die Grünen minimal zulegen. Die Linke büßt einen Punkt ein. Sowohl das Bündnis Sahra Wagenknecht (BSW) als auch die FDP dümpeln nach wie vor unterhalb der Fünf-Prozent-Hürde dahin. Ein Überblick:
Umfrage-Klatsche für Merz: AfD zieht an Union vorbei
Für die Forsa-Umfrage im Auftrag von RTL/ntv wurden 1004 Personen im Zeitraum vom 5. bis 11. August telefonisch befragt. Statistische Fehlertoleranz: +/- 3 Prozentpunkte
Umfrage wirft kein gutes Licht auf Schwarz-Rot: 43 Prozent glauben an vorzeitiges Koalitions-Aus
Weniger als ein Drittel der Deutschen bewertet Merz‘ Regierungsführung positiv. Das aktuelle „Trendbarometer“ von RTL/ntv dokumentiert lediglich 29 Prozent Zufriedenheit. Zwei Drittel der Bürger (67 Prozent) bewerten den Kanzler negativ – ein Anstieg um drei Punkte gegenüber der Vorwoche. Seit seinem Amtsantritt im Mai erreichte Merz bei Forsa nie schlechtere Werte. Ähnlich schlecht schnitt kürzlich auch Wirtschaftsministerin Reiche (CDU) in einer Umfrage ab.
Ob das Regierungsbündnis bis zur regulären Wahl 2029 Bestand haben wird, spaltet die Deutschen. Im „Trendbarometer“ rechnet eine schmale Mehrheit von 52 Prozent mit dem Überleben der Koalition. Fast ebenso viele (43 Prozent) erwarten hingegen ein vorzeitiges Scheitern – ähnlich dem Ende der vorherigen Ampel-Koalition.
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Beim Vertrauen in die Problemlösungsfähigkeit sackt die Union ebenfalls weiter ab – um einen weiteren Punkt auf nur noch 19 Prozent. Der AfD attestieren 12 Prozent der Deutschen entsprechende Fähigkeiten, der SPD noch 7 Prozent – beide Parteien legen um je einen Punkt zu. Grüne und Linke erreichen jeweils 5 Prozent. Bemerkenswert: Die Hälfte aller Befragten hält keine einzige Partei für fähig, Deutschlands Herausforderungen zu meistern.
Besonders düster fällt der Wirtschaftsausblick aus: Nur noch 14 Prozent der Deutschen erwarten eine Besserung der ökonomischen Situation – vier Punkte weniger als in der Vorwoche und der Tiefststand des Jahres. Deutlich mehr als die Hälfte (62 Prozent) befürchtet eine weitere Verschlechterung. Gut ein Fünftel (22 Prozent) sieht die Lage stagnieren. (nak)