Am Freitag wollen US-Präsident Donald Trump und Kremlchef Wladimir Putin im US-Bundesstaat Alaska über eine mögliche Friedenslösung in dem seit rund dreieinhalb Jahren dauernden russischen Angriffskrieg gegen die Ukraine verhandeln. Trump stellt das Treffen in Alaska als Versuch dar, einem Ende der Kämpfe näherzukommen. Er sprach in diesem Kontext von einem möglichen Gebietstausch zwischen der Ukraine und Russland. Die Ukraine lehnt Gebietsabtretungen strikt ab.
Eine wichtiger außenpolitischer Berater von Russlands Staatschef Wladimir Putin hat dessen Verhandlungslinie für das Treffen mit Donald Trump am Freitag in Alaska vorgestellt. Dmitri Suslow, Vize-Chef des Zentrums für Europäische und Internationale Studien an der Moskauer Higher School of Economics, sagte der italienischen Zeitung „Corriere della Sera“: „Das Abkommen besteht zwischen uns und den Vereinigten Staaten, ohne die Ukraine und Europa.“
Demnach gehörten zu Putins Forderungen unter anderem:
Das sei „weniger als Putin vor einem Jahr“ gefordert habe, so Suslow. Er skizzierte auch eine zweite Option: „Dass der ukrainische Präsident Wolodymr Selenskyj „unterstützt von den Europäern, diese Lösung ablehnt, und Trump dann jegliche Militärhilfe für Kiew einstellt und sogar keine Waffen mehr an die Europäer verkauft, damit diese sie der Ukraine übergeben können. Aber das würde ihre Niederlage und ihren völligen Zusammenbruch beschleunigen.“
Suslow blickt zuversichtlich auf das Treffen. Er erklärte der italienischen Zeitung: „Der amerikanische Präsident könnte historische Verdienste für sich beanspruchen. Deshalb erwarten wir, dass Trump Putins Vorschlag annimmt. Für ihn ist es genau der richtige Ausweg.“
Der ukrainische Geheimdienst SBU hat nach eigenen Angaben in der russischen Region Tatarstan ein Lager für russische Drohnen angegriffen. In dem 1300 Kilometer von der Ukraine entfernten Gebäude seien Schahed-Angriffsdrohnen mit großer Reichweite gelagert worden, teilt der SBU mit. Der Angriff mit eigenen Langstreckendrohnen sei der zweite seiner Art innerhalb von vier Tagen. Der Treffer sei durch Videos von Anwohnern bestätigt worden. Eine russische Stellungnahme liegt bisher nicht vor.
Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj warnt nach einem Telefonat mit dem türkischen Staatschef Recep Tayyip Erdoğan vor einem ungerechten Frieden mit Russland. Ein nur vorgetäuschter Friede werde nicht lange halten und Russland lediglich ermutigen, noch mehr Territorium zu besetzen, schreibt er in den sozialen Medien.