Er hat zwar schon gegen Paderborn (1:1) die ersten 17 Minuten im Adlertrikot hinter sich. Trotzdem begann für ihn das schwarz-weiß-grüne Abenteuer erst so richtig am Dienstag…
Münsters Neuer Heuer: „Preußen ist für mich ein Glücksfall!“
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Die lange Trainingswoche vorm Pokal-Knaller gegen die Hertha (18.8./18 Uhr/live bei Sky) bietet Jannis Heuer (26) natürlich die idealen Bedingungen, sich bestens mit der neuen Mannschaft und dem dazugehörigen Umfeld vertraut zu machen. Dafür war’s zuvor viel zu turbulent, gab’s keine echte Gelegenheit.
Der Innenverteidiger (1. 89 m/Marktwert: 1 Million Euro) war als Blitz-Transfer und Ersatz für „Pechvogel“ Antonio Tikvic (21/Kreuzbandriss) bereits am vergangenen Donnerstag an der Hammer Straße vorgestellt worden. Doch danach blieb für den Lautern-Zugang kaum Zeit zum Verschnaufen. Nur 24 Stunden später bereits die Paderborn-Partie, am Samstag folgte ein kurzes Auslauftraining. Anschließend zwei freie Tage, um den Umzug aus der Pfalz zu organisieren. Alles ganz schön hektisch.
Neuzugang Jannis Heuer (r.), hier bei der Begrüßung durch Sport-Geschäftsführer Ole Kittner (l.), stand bereits vorm Start in die Sommer-Vorbereitung auf der Preußen-Liste. Doch zu seiner Verpflichtung kam‘s erst nach der Tikvic-Verletzung
Foto: SCP
Heuer zu BILD: „Jetzt freue ich mich darauf, endlich regelmäßig mit den Jungs auf dem Platz zu stehen.“
Von denen er bislang nur einen näher kennt, dafür aber besonders gut – Paul Jaeckel (26). Beide stammen aus der Jugend von Bundesligist Wolfsburg, haben damals schon Seite an Seite im Abwehrzentrum gespielt und sich im VfL-Internat sogar ein Zimmer geteilt. Ehe sie danach auch noch eine WG gründeten. Und wer hat den Abwasch gemacht? Heuer grinsend: „Keiner würde ich sagen…“
Acht Jahre später nun das plötzliche Wiedersehen in Münster. Heuer: „Klar hilft es, dass mit Paul schon jemand da ist, der mich unterstützt. Aber auch die anderen Spieler haben mich sofort sehr herzlich aufgenommen. Ich bin gespannt auf unsere gemeinsame Reise.“
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Quelle: BILD11.08.2025
Sein Ruckzuck-Wechsel – auch für ihn der perfekte Schritt. „Preußen ist für mich ein Glücksfall,“ versichert Heuer und erklärt, „nachdem ich in Kaiserslautern am ersten Spieltag nicht einmal mehr im Kader gestanden hatte, kam die Anfrage aus Münster zum passenden Zeitpunkt. Ich habe viel zu viel Ehrgeiz, um im Training immer Vollgas zu geben, am Wochenende aber nur zuschauen zu müssen. Ich lebe für den Wettkampf – nicht für die Bank.“
Vergangene Saison war er bei den „Roten Teufeln“ noch gesetzt, bestritt er für sie 26 Liga-Spiele. Trotzdem stimmte am Ende die Chemie zwischen ihm und Neu-Trainer Torsten Lieberknecht (52), der Mitte April das Amt von Markus Anfang (51) übernommen hatte, nicht mehr. Heuer gelassen: „Aber kein Vorwurf. Das kommt in diesem Geschäft schon mal vor, ist nicht weiter tragisch. Dann muss man einfach neue Wege gehen.“
Für Lautern bestritt Jannis Heuer (M.) in der Vorsaison noch 26 Zweitliga-Spiele – ehe er nun aussortiert wurde
Foto: picture alliance / Fußball-News Saarland
Seiner führte ihn nach Münster. Eine interessante Aufgabe, die ihm nicht zuletzt durch Chefcoach Alexander Ende (45) schmackhaft gemacht wurde: „Seine Spielidee und Auffassung vom Fußball passen zu mir. Außerdem bin ich mit 26 Jahren immer noch jung genug, um dazuzulernen und mich weiterzuentwickeln.“
Sein Vertrag läuft zunächst auf Leihbasis bis Juni 2026. Was danach kommt, beschäftigt den gebürtigen Niedersachsen (Großburgwedel) noch nicht. Er will sich voll auf Preußen konzentrieren. Und sich in Münster mit seiner Freundin möglichst schnell heimisch fühlen. Die Suche nach der passenden Wohnung läuft. Ihr erster Eindruck von der Stadt – „wirklich schön. Beeindruckende Gebäude, viele junge Leute. Uns gefällt‘s.“
Genau wie die Großbaustelle Preußenstadion. Auch wenn er einen Vergleich mit dem legendären Betzenberg (Fassungsvermögen: knapp 50.000 Zuschauer) nicht ziehen will. Heuer diplomatisch: „Aber man sieht sofort, dass hier enorm viel in Bewegung ist. Ich bin jedenfalls froh, in Münster gelandet zu sein.“