Bochum. Welche Partei vertritt meine Interessen? Hinweise kann Bochums erster Wahl-O-Mat geben, den die WAZ mit der Uni Duisburg-Essen entwickelt hat.
Die Wahlplakate an den Straßenlaternen zeigen es: Bald ist Kommunalwahl. 282.400 wahlberechtigte Bochumerinnen und Bochumer dürfen am 14. September (oder vorher per Briefwahl) darüber entscheiden, wer künftig in Bochum das Sagen hat.
Gewählt werden der Oberbürgermeister (oder die Oberbürgermeisterin), der Rat der Stadt Bochum und die Bezirksvertretungen. Außerdem sind zeitgleich die Wahl des Integrationsrates sowie die Wahl des Ruhrparlamentes.
Radwege und Straßen, Stadtplanung und Sicherheit, Kita-Essen und OGS-Plätze: Wie es bei diesen und anderen Themen in Bochum weitergeht, entscheiden Stadtrat und Bezirksvertretungen. Dafür treten 16 Parteien und Wählergruppen bei der Wahl an.
Doch was unterscheidet sie – etwa in Fragen wie E‑Scooter, Tempo‑30‑Zonen oder Anwohnerparken? Wo sind große Unterschiede zwischen den Parteien? Und wie finde ich das heraus, ohne alle Wahlprogramme lesen zu müssen? Bochums erster „Wahl‑O‑Mat“ schafft Klarheit.
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Wahl-O-Mat für Bochum: So funktioniert er
Die Universität Duisburg‑Essen hat den „Wahl‑O‑Mat“, zugeschnitten auf Bochums drängende Themen entwickelt, die WAZ-Lokalredaktion hat an der inhaltlichen Ausgestaltung mitgewirkt. Unter Beteiligung von Dr. Julia Schwanholz, Raphael Moser und Dr. Ray Hebestreit (Uni Duisburg‑Essen) sowie Prof. Norbert Kersting (Uni Münster) wurden im Juli zusammen mit etwa 60 Studierenden erste Thesen formuliert.
Diese wurden – ohne Ausnahmen – an alle kandidierenden Parteien, Wählerbündnisse und Bürgerlisten in Bochum gesandt. „Die meisten meldeten sich zügig und konstruktiv. Einige mussten wir mehrmals erinnern“, berichtet Julia Schwanholz.
Prüfen, diskutieren, aussortieren
„Uns war wichtig, die lokalen Besonderheiten einzubeziehen“, erklärt die Politikwissenschaftlerin. Neben Themen wie Bildung, Verkehr und Wohnen wurden gezielt Fragen zu Radwegen, Videoüberwachung oder kommunalen Finanzen ergänzt. Die eingegangenen Antworten werden nicht automatisch übernommen, sondern sorgfältig geprüft, diskutiert und bei Bedarf aussortiert – nur die Thesen, die echte Unterschiede zwischen den Akteuren abbilden, kommen ins Tool.
Diese Texte haben viele Menschen interessiert
Für die technische Umsetzung nutzen die Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler die etablierte Plattform „Voto“, die bereits bundesweit in der politischen Bildung eingesetzt wird.
Warum ein Wahl-O-Mat besonders jungen Leuten helfen kann
Aber: Was bringt eine solche Wahlhilfe wirklich? „Studien zeigen: Wer eine Wahlhilfe nutzt, wählt informierter – und beteiligt sich häufiger überhaupt erst an der Wahl“, erklärt Schwanholz. Besonders bei jungen oder noch unentschlossenen Menschen könne dieses Tool den Anstoß liefern, sich aktiv mit kommunalpolitischen Fragen auseinanderzusetzen – die oft näher sind, als man denkt.
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„Ob Buslinie, Parkbank oder Bolzplatz – viele Entscheidungen betreffen direkt das Wohnviertel. Wer glaubt, Politik geschieht nur in Berlin oder Brüssel, irrt: Kommunalpolitik gestaltet unser direktes Lebensumfeld. Wer hier wählt“, so Schwanholz mit Nachdruck, „vermöge tatsächlich etwas zu bewegen!“