Schlechte Nachrichten für Wasserratten: Das Naturbad Mockritz muss Donnerstag und Freitag diese Woche geschlossen bleiben. Im Wasser sind Zerkarien aufgetaucht. Das sind kleine Larven von Saugwürmern, die beim Menschen eine harmlose, aber juckende Hautirritation verursachen können.

Das Problem soll jetzt eine Fachfirma mit einem chemischen Mittel lösen. „Das Vorgehen ist für den Menschen völlig ungefährlich und mit dem Dresdner Gesundheits- sowie Umweltamt abgestimmt“, heißt es von den Dresdner Bädern. „Im besten Fall öffnen wir das Naturbad am Freitagnachmittag wieder.“  

Was sind Zerkarien? 

Ursache ist das regnerische und kühle Juli-Wetter, welches einen unerwünschten Effekt im Naturbad Mockritz verursachte. Nicht nur, dass wenige Badegäste die Anlage besuchten, so konnten sich auch die Wasservögel ungestört vor Ort aufhalten. Dies wiederum kommt dem „Zerkarien-Zyklus“ zugute. 

Denn die nur etwa einen Millimeter großen Larven befallen Enten, Tauchvögel sowie Gänse und wachsen in ihnen zu Saugwürmern. Über den Kot der Vögel gelangen diese wieder in das Gewässer. Dort besiedeln sie Süßwasserschnecken, welche in den Wasserpflanzen auf dem Teichgrund leben und wieder neue Zerkarien ausbilden.

Wenn dann die Wassertemperaturen, so wie in den heißen Tagen nach der Rückkehr des Sommers, über 20 Grad Celsius ansteigen, schwärmen die Larven erneut aus. Bei ihrer Suche nach einem Wirt dringen die Larven irrtümlicherweise hin und wieder in die menschliche Haut ein. Dort steckengeblieben, bilden sie möglicherweise Quaddeln und lösen Juckreiz aus. Diese sogenannte Badedermatitis ist für den Menschen harmlos und klingt nach zehn bis 14 Tagen wieder ab. 

Dresdner Bäder: keine Gefahr

Die Hautreizung ist nicht von Mensch zu Mensch übertragbar und auch ein versehentliches Verschlucken der Zerkarien führt nach heutigem Wissensstand zu keiner Erkrankung. Wer von ihr betroffen ist, sollte aber bis zum Abklingen kein Naturbad besuchen. Zerkarien gehören als Teil der natürlichen Lebensgemeinschaften immer zu naturnahen Gewässern. Ein Befallsrisiko ist nie völlig auszuschließen.