Bochum. Lucas Matzerath hat die erhoffte Medaille bei den Schwimm-Weltmeisterschaften verpasst. Wie es für ihn in Singapur nun noch weitergeht.

Zusammenfassung

  • Die Schwimm-Weltmeisterschaften in Singapur waren für den Bochumer Stützpunkt historisch, mit drei Teilnehmern, darunter Jarno Bäschnitt, der erstmals für Deutschland antrat.
  • Nadia Tudo Cubells verabschiedete sich nach ihrer zehnten WM von der internationalen Bühne, während das deutsche Team insgesamt eine starke Medaillenbilanz erzielte.
  • Lucas Matzerath verpasste knapp seinen eigenen Deutschen Rekord und blickt auf die Olympischen Spiele 2028 in Los Angeles, trotz Enttäuschungen bei der WM.

Die Schwimm-Weltmeisterschaften in Singapur sind seit einigen Tagen beendet – aus Bochumer Sicht war es eine historische WM, mit Lucas Matzerath, Nadia Tudo Cubells und Eigengewächs Jarno Bäschnitt waren gleich drei Aktive vom Bochumer Stützpunkt dabei.

Gerade für Bäschnitt war es ein besonderes Erlebnis: Der 19-Jährige war erstmals überhaupt bei einem Großereignis für Deutschland dabei, hatte sich für die 4×200-Meter-Freistilstaffel unter anderem mit Schwimmstar Lukas Märtens qualifiziert. Sportlich erfolgreich war er dabei noch nicht – zusammen mit Märtens, Rafael Miroslaw und Timo Sorgius schwamm Bäschnitt nur die neuntbeste Zeit (7:07,54 Minuten). 

Karriere von Jarno Bäschnitt nimmt Fahrt auf

Bäschnitt lieferte sogar nach Märtens die zweitschnellste Zeit ab, fürs Finale reichte das aber nicht. Der Bochumer Stützpunkt-Trainer Mark Jayasundara meint aber: „Das war eine gute Erfahrung, auf der er hoffentlich aufbauen kann. Ich hoffe, dass er sich nicht nur für Staffel-, sondern auch für Einzelstarts in Position bringen kann.“

Andorranerin beendet Karriere

Während die WM in Singapur für Bäschnitt der Auftakt einer möglicherweise langen und erfolgreichen internationalen Karriere war, war es für Nadia Tudo Cubells die letzte Weltmeisterschaft – und die zehnte insgesamt. Fünfmal war sie über die Langbahn, fünfmal über die Kurzbahn dabei, zuerst 2014 in Katar. Die vergangenen beiden Jahre trainierte die Andorranerin dabei ebenfalls unter Jayasundara in Bochum.

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„Sie hat sich auch aufgrund der guten Bedingungen und wegen der guten Trainingspartner wie Lucas Matzerath für Bochum entschieden“, meinte Jayasundara. „Sie war auf jeden Fall eine Bereicherung, die Jüngeren konnten sich an ihr orientieren.“ Auf ihrer Lieblingsstrecke 200 Meter Brust verabschiedete sie sich auf Rang 31 von der internationalen Bühne.

Das Team des Deutschen Schwimm-Verbandes (DSV) flog am Ende mit sechs Gold-, drei Silber- und einer Bronzemedaille nach Hause – die beste WM-Bilanz seit 2009, als Paul Biedermann und Britta Steffen in den Hochzeiten der Hightech-Anzüge die Schwimmwelt auf den Kopf gestellt hatten. Lucas Matzerath konnte allerdings kein Edelmetall beisteuern.

Lucas Matzerath schwimmt als Sechster an der Medaille vorbei

Mit einer Vorlaufzeit von 0:58,75 blieb der große gewachsene Modellathlet nur eine Hundertstel von seinem eigenen Deutschen Rekord entfernt, blieb im Finale allerdings über der Marke von 59 Sekunden.

Singapore 2025 World Aquatics Championships - Day 17: Swimming

Lucas Matzerath bei der Schwimm-WM in Singapur – der Traum von der Medaille ging wieder nicht in Erfüllung.
© Getty Images | Sarah Stier

„Die Enttäuschung sitzt tief, aber ich kann nicht sagen, woran es lag“, meinte Matzerath vor Ort. Trainer Mark Jayasundara versucht im Nachgang einzuordnen, Platz sechs sei in einem Finale mit starker Konkurrenz immer noch ein gutes Ergebnis. Über 50 Meter, nicht seine Parade-Distanz, verpasste Bochums Sportler des Jahres auf Rang 19 das Halbfinale.

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Staffel disqualifiziert

Auch mit den Lagenstaffeln gab es keinen Erfolg: Für Lukas Märtens, Lucas Matzerath, Luca Armbruster und Josha Salchow stand zunächst eine Zeit von 3:35,21 Minuten auf der Anzeigetafel. Das hätte ohnehin nicht zum Finaleinzug gereicht. Weil aber Armbruster sieben Hundertstelsekunden zu früh ins Becken gesprungen war, wurde das deutsche Quartett disqualifiziert. „Mein Anschlag hat zu lange gedauert“, sagte Matzerath. Und Armbruster ergänzte: „Ich habe noch versucht, die Bewegung am Startblock zu verzögern.“

Auch die Mixed-Lagenstaffel in der Besetzung Vincent Passek, Lucas Matzerath, Weltmeisterin Angelina Köhler und Nina Holt verpasste mit Platz 11 das Finale. Matzerath konnte dabei über 100m Brust mit 0:58,74 mit einer Spitzenzeit überzeugen.

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Matzerath, der in Bochum lebt und trainiert, aber für die SG Frankfurt startet, hatte sich zuletzt einige Monate lang in Australien vorbereitet – der Blick ruht auf Los Angeles 2028, wo er bei den Olympischen Spielen eine Medaille holen möchte.