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Szene im Industriepark Fechenheim CassellaparkZu wenig Gewerbefläche im Osten Frankfurts, moniert die CDU. Hier der Industriepark Fechenheim. © Szene im Industriepark Fechenheim Cassellapark

Frankfurts Pläne für interkommunales Gewerbegebiet stocken

Frankfurt kämpft weiter mit einem Mangel an Gewerbeflächen. Nach Angaben der Wirtschaftsförderung fehlen der Stadt bis 2030 rund 90 bis 140 Hektar – das entspricht fast 200 Fußballfeldern. Abhilfe schaffen soll unter anderem der Bebauungsplan Nummer 921, der südlich des Wilhelmsbader Weges in Fechenheim rund fünf Hektar für große Gewerbebetriebe ausweist. Das Areal liegt verkehrsgünstig an der A66 und grenzt östlich an ein neues Gewerbegebiet der Stadt Maintal. Zusammen sollen beide Flächen ein interkommunales Gewerbegebiet mit etwa 15 Hektar bilden.

Am Ziel wird festgehalten

Während Maintal bereits 2018 den Satzungsbeschluss für seinen Teil gefasst und mit der Vermarktung begonnen hat, ruht das Verfahren in Frankfurt. Grund ist der Widerspruch zum Regionalplan, der das Gebiet bislang als Vorrangfläche für Landwirtschaft und als regionalen Grünzug ausweist. Ein Zielabweichungsverfahren, das eine schnellere Entwicklung ermöglichen könnte, lehnt der Magistrat ab. Stattdessen setzt er darauf, dass die Flächen im Zuge der laufenden Neuaufstellung des Regionalplans Südhessen/Regionalen Flächennutzungsplans aufgenommen werden.

Im aktuellen Vorentwurf des Plans ist die „gewerbliche Baufläche“ am Wilhelmsbader Weg zwar enthalten, jedoch überlagert von einem „Vorbehaltsgebiet für besondere Klimafunktionen“. Das bedeutet, dass bei der späteren verbindlichen Bauleitplanung klimatische Aspekte berücksichtigt werden müssen, möglicherweise auch durch ein Klimagutachten. Ein Gespräch mit dem Regionalverband Frankfurt-Rhein-Main im Januar 2025 bestätigte die Beibehaltung der geplanten Fläche im Entwurf. Weitere Abstimmungen mit dem Regierungspräsidium Darmstadt sind vorerst nicht vorgesehen.

Planen statt verwirklichen

Der Magistrat hält grundsätzlich an dem Ziel eines gemeinsamen Gewerbegebiets mit Maintal fest. Bestimmte Nutzungen wie großflächiger Einzelhandel oder unabhängige Rechenzentren könnten ausgeschlossen werden, um Platz für produzierendes Gewerbe zu schaffen. Die in Maintal liegenden, aber im Besitz der Stadt Frankfurt befindlichen Grundstücke sollen im Erbbaurecht im Rahmen eines Konzeptverfahrens vergeben werden – die Kriterien dafür werden derzeit erarbeitet.

Kritik kommt von der CDU-Stadtverordneten Veronica Fabricius, die den Antrag zur Wiederaufnahme des Bebauungsplans eingebracht hatte. „Unsere Anfrage zielte darauf, möglichst effizient und zügig Baurecht für Gewerbeansiedlungen zu schaffen. Leider handelt der Magistrat weder effizient noch zügig – allein schon die Antwort auf unsere Fragen ließ zehn Monate auf sich warten“, klagt Fabricius. Dass nach dem Aufstellungsbeschluss aus dem Jahr 2017 nun erst acht Jahre später die frühzeitige Beteiligung zum Vorentwurf eingeleitet werde, sei viel zu spät.

„Vor allem auf unsere konkrete Frage, ob der Magistrat an der Planung eines verbundenen, interkommunalen Gewerbegebietes festhält und wann er mit dem Satzungsbeschluss rechnet, gab es keine klare Antwort. Anstatt Nägel mit Köpfen zu machen, wird wieder nur geprüft – und das irgendwann in der Zukunft“, so Fabricius weiter. Mit dieser „verschlafenen Haltung“ werde Frankfurt als wirtschaftlicher Motor der Rhein-Main-Region seine Möglichkeiten nicht ausschöpfen. Wohnflächen seien wichtig, dürften aber nicht auf Kosten von Gewerbeflächen entstehen. „Es wird dauernd nur geprüft, und dann passiert nichts“, kritisiert die CDU-Politikerin.