Hamburg/Hannover. Die neuen Quartalszahlen der TUI AG zeigen, dass das vorwiegend von Hamburg aus gesteuerte Kreuzfahrtgeschäft so gut läuft wie lange nicht.
Die Kreuzfahrtsparte der TUI AG hat im dritten Geschäftsquartal 2025 entscheidend dazu beigetragen, dass der Touristikkonzern sein bislang bestes Q3-Ergebnis verbuchen konnte. Besonders TUI Cruises, das Joint Venture von TUI AG und Royal Caribbean mit Sitz in Hamburg-Mitte, erwies sich als Wachstumstreiber.
Das bereinigte EBIT der gesamten Kreuzfahrtsparte stieg zwischen April und Juni auf 143 Millionen Euro – ein Plus von rund 57 Prozent im Vergleich zum Vorjahreswert von 91 Millionen Euro. Ausschlaggebend waren die anhaltend hohe Nachfrage, gestiegene Durchschnittspreise und eine nahezu vollständige Auslastung der Flotte. Die verfügbaren Passagiertage legten um 33 Prozent auf 3,1 Millionen zu. Einen wesentlichen Beitrag leisteten die beiden 2024 in Dienst gestellten Neubauten „Mein Schiff 7“ und „Mein Schiff Relax“.
Kreuzfahrt boomt: TUI Cruises gibt dem TUI-Konzern ordentlich Rückenwind
Störfaktoren wie die Suezkanal-Umfahrungen des Vorjahres blieben diesmal aus, sodass alle zum Konzern gehörenden Kreuzfahrtschiffe – darunter die „Mein Schiff“-Flotte von TUI Cruises – voll ausgelastet unterwegs waren. „Die starke Nachfrage zeigt, dass unser Konzept genau den Nerv der Zeit trifft“, sagt TUI-Cruises-Chefin Wybcke Meier. Besonders in den Kernmärkten Deutschland und Großbritannien sei das differenzierte Angebot gefragt. Der Kreuzfahrtboom trug maßgeblich dazu bei, dass der Konzernumsatz im dritten Quartal um sieben Prozent auf 6,2 Milliarden Euro stieg und das bereinigte EBIT um 38 Prozent auf 321 Millionen Euro kletterte.
Neben dem Kreuzfahrtsegment verzeichneten auch die Hotels & Resorts der TUI starke Ergebnisse. Doch gerade TUI Cruises – zu dem auch die Luxus- und Expeditionsmarke Hapag-Lloyd Cruises gehört – zeigt die strategische Bedeutung des margenstarken Kreuzfahrtgeschäfts. Hapag-Lloyd Cruises bedient mit Schiffen wie MS Europa, MS Europa 2 und den Expeditionsschiffen der Hanseatic-Klasse ein exklusives, international anspruchsvolles Publikum. Im britischen Markt trägt zudem die ebenfalls zur TUI AG gehörende Reederei Marella Cruises wesentlich zum Wachstum bei. Sie ist im Premium-Mittelklassesegment positioniert und richtet sich vor allem an britische Gäste mit einem breiten Angebot weltweiter Routen.
TUI-Konzernchef Sebastian Ebel sieht die Unternehmensstrategie bestätigt: Die vertikale Integration – vom Veranstalter über Fluggesellschaften und Hotels bis zu Kreuzfahrten – ermögliche es, Produkte aus einer Hand zu liefern und saisonale Schwankungen zu reduzieren.
Die „Mein Schiff Flow“ von TUI Cruises wird im Sommer 2026 an den Start gehen
Von der Unternehmenszentrale in Hamburg-Mitte aus steuert TUI Cruises sowohl die strategische Ausrichtung als auch den operativen Betrieb der gesamten „Mein Schiff“-Flotte. Hamburg ist zudem ein wichtiger Abfahrtshafen – regelmäßig laufen Schiffe wie „Mein Schiff 4“ oder „Mein Schiff 6“ hier ein und aus. Die Präsenz des Unternehmens stärkt den Wirtschafts- und Tourismusstandort Hamburg und schafft Arbeitsplätze sowohl an Land als auch auf See.
Für das Gesamtjahr hebt TUI die EBIT-Prognose an: Statt eines Wachstums von sieben bis zehn Prozent erwartet das Management nun neun bis elf Prozent. Und im Bereich Kreuzfahrten setzt das Unternehmen auf weiteres Wachstum – schon 2026 soll mit einem Neubau der InTUItion-Klasse, der „Mein Schiff Flow“, der nächste Flottenzuwachs von TUI Cruises folgen.