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Berufsziel „Oma gegen rechts“: Die FR hat‘s geschafft.Die FR hat‘s geschafft. © IMAGO/Müller-Stauffenberg

… die Demokratie! Diskussionen, Workshops, Ausstellung, Musik: Eine Vorschau aufs Programm einer außergewöhnlichen Geburtstagsparty.

Die Familie kommt zu Kaffee und Torte, bringt einen Blumenstrauß und die eine oder andere Flasche Doppelherz mit, bei Tisch werden Anekdötchen aus grauer Vorzeit ausgetauscht, und zwischendurch schaut der Bürgermeister zum Gratulieren vorbei: So ein 80. Geburtstag ist doch was Feines. Gemütlich. Erwartbar. Ein bisschen langweilig.

Nicht so bei der Frankfurter Rundschau. Wir feiern anders. Nur den Besuch des Stadtoberhaupts lassen auch wir uns nicht nehmen. Doch dazu später mehr.

Wenn die FR je die „alte Tante“ war, als die sie jahrzehntelang liebevoll-spöttisch bezeichnet wurde, so ist mittlerweile – trotz aller Schicksalsschläge – eine erstaunlich muntere und noch immer resolute Oma aus ihr geworden. Eine, die ihren runden Geburtstag am liebsten unter das Motto „Oma gegen rechts“ gestellt hätte, wäre damit nicht die Gefahr verbunden, die Namensrechte einer verdienstvollen Bewegung zu verletzen. In jedem Fall aber eine, die ihr Jubiläum nicht mit steifen Reden und einem wehmütigen Blick zurück begehen mag. In der Gegenwart gibt es genug zu tun. Und so feiert „Oma Rundschau“ nicht sich selbst, sondern das, wofür sie seit August 1945 leidenschaftlich kämpft: die Demokratie.

Demokratie-Fest am 20. September

Am Samstag, 20. September 2025, öffnen wir um 11 Uhr das Haus am Dom im Herzen Frankfurts für diese ganz besondere Geburtstagsparty. Den ganzen Tag lang gibt es dort spannende Diskussionen und Gespräche mit interessanten Gästen aus Politik, Kultur, Sport, Wirtschaft und Zivilgesellschaft.

Wir reden über die wichtigen Themen der Zeit: Rechtsextremismus, Klimakrise, Gerechtigkeit, Krieg und Frieden – und über die Herausforderungen, vor denen Journalismus heute steht. Wir haben Menschen eingeladen, die die Welt besser machen wollen – auch wenn sie über den richtigen Weg zum Ziel durchaus streiten. Vielleicht auch mit Ihnen, denn es wird reichlich Gelegenheit geben, mit unseren Podiumsgästen zu diskutieren.

Und damit es nicht bei der Theorie bleibt, bieten wir an diesem Tag zwei Workshops an: Beim „Stammtischkämpfer:innen-Training“ kann man lernen, den Schreckmoment zu überwinden und sich gegen rechte und rassistische Sprüche zu behaupten – in der Kneipe, an der Bushaltestelle oder beim Familienfest.

FR-Karikaturist Thomas Plaßmann wird live zeichnen – wie hier bei früherer Gelegenheit in der Frankfurter Caricatura.Zeichnet live auf der Bühne: FR-Karikaturist Thomas Plaßmann. © peter-juelich.com

FR-Karikaturist Thomas Plaßmann hat nicht nur eine Auswahl seiner besten Werke im Gepäck. Der mehrfach geehrte Künstler wird live zeichnen und mit dem Publikum plaudern. Was dabei auf dem Flipchart entsteht, verlosen wir an diesem Tag zugunsten der FR-Altenhilfe, die mit einem Stand vertreten sein wird, ebenso wie die Schlappekicker-Aktion, mit der die Frankfurter Rundschau unverschuldet in Not geratene Sportler:innen unterstützt. FR-Veteran Claus-Jürgen Göpfert wird Interessierte bei einem Rundgang durch die Frankfurter Innenstadt lotsen und Schlaglichter auf Stadt- und Zeitungsgeschichte werfen.

Auf dem Podium diskutieren wir zentrale Themen der Demokratie. Wie können wir sie schützen – oder vielleicht sogar noch besser machen? FR-Chefreporter Pitt von Bebenburg spricht darüber mit Natalie Pawlik, der Beauftragten der Bundesregierung für Migration, Flüchtlinge und Integration sowie Staatsministerin bei der Bundesministerin für Arbeit und Soziales, sowie mit Wolfgang M. Schmitt, kapitalismuskritischer Autor, Journalist und Webvideo-Produzent, dessen wöchentliche „Filmanalyse“ auf Youtube rund 120 000 Abonnent:innen verfolgen.

Was tun gegen Rechtsextremismus? Diese drängende Frage erörtert FR-Redakteur Hanning Voigts mit Natascha Strobl, Politikwissenschaftlerin aus Österreich und profilierte Expertin für Rechtsextremismus und „Neue Rechte“, und mit Ronen Steinke, Journalist, Jurist und Autor. Eines von Steinkes Büchern behandelt antisemitische Gewalt in Deutschland seit 1945.

Wie sorgen wir für Gerechtigkeit? Das will FR-Redakteur Steffen Hermann wissen – unter anderem von Sabine Werth, Mitbegründerin und ehrenamtliche Vorsitzende der Berliner Tafel. Sie sagt: „Die Schere zwischen ‚oben‘ und ‚unten‘ geht immer weiter auseinander. Aber nur darüber zu klagen, bringt uns keinen Schritt weiter.“ Neben ihr auf dem Podium wird Bruder Paulus Terwitte Platz nehmen: Der wohl bekannteste Kapuzinermönch Deutschlands war viele Jahre in Frankfurt in der Obdachlosenhilfe tätig und bekam für sein soziales Engagement das Bundesverdienstkreuz.

Die Energieökonomin Claudia Kemfert fordert von der Regierung mehr Engagement im Klimaschutz. Im Haus am Dom diskutiert sie mit Biodiversitätsforscher Thomas Hickler.Kämpft für Klimaschutz: Claudia Kemfert. © Rolf Oeser

Ist das Klima noch zu retten? Und warum fällt es uns so schwer, in dieser zentralen Frage für die Zukunft der Menschheit endlich in die Gänge zu kommen? „Veränderung schafft Verunsicherung“, sagt Energieökonomin Claudia Kemfert, „das ist der Nährboden für Populismus“. Auf dem FR-Podium, moderiert von FR-Klimaredakteurin Sereina Donatsch, trifft sie auf den Biodiversitätsforscher Thomas Hickler. Sein Credo: „Wir sollten keine Angst vor Veränderungen haben und sie als Möglichkeit sehen, eine nachhaltige Gesellschaft zu erschaffen.“

Veränderte Geschäftsmodelle, schwindendes Vertrauen: Journalismus steht unter Druck. Wie können wir ihn retten? Darüber spricht Nadja Erb, ehemals Politikredakteurin der FR und heute Mitglied im Kuratorium der Karl-Gerold-Stiftung, mit zwei Medienexperten, die eine spannende Diskussion versprechen: Markus Knall, als Chefredakteur von Ippen.Media auch für den Online-Auftritt der FR verantwortlich, und Tanjev Schultz, Journalismus-Professor an der Uni Mainz.

Journalismus und Verantwortung

Journalismus und Verantwortung – für Günter Wallraff ist es das Lebensthema. Der investigative Journalist und Autor wurde bekannt unter anderem durch die Veröffentlichung seiner verdeckten Recherchen bei der „Bild“, der viele weitere Reportagen folgten. FR-Redakteur Boris Halva spricht mit ihm über die Verantwortung von Journalismus in Zeiten von Krisen und gesellschaftlicher Spaltung.

Günter Wallraff hat sein Kommen zugesagt. Der investigative Reporter spricht über Journalismus und Verantwortung.Mahnt zu Verantwortung: Günter Wallraff. © imago stock&people

Warum ist Linkssein wieder sexy? Eine seltsame Frage, finden Sie? Dabei genügt ein Blick auf die jüngsten Wahlergebnisse, um zu dem Schluss zu kommen: Irgendwas muss dran sein. Was das ist, will FR-Politikchefin Christine Dankbar von einer jungen und einem nicht mehr ganz so jungen Bundestagsabgeordneten wissen: Bodo Ramelow, der mit zwei weiteren Politikveteranen vor der Bundestagswahl das „Projekt Silberrücken“ startete. Und Stella Merendino, Krankenschwester, Rettungshelferin, erst seit wenigen Jahren Mitglied der Linkspartei und Bundestagsneuling.

Während wir uns in den Sälen für diese und weitere wichtige Fragen jeweils eine Dreiviertelstunde Zeit nehmen, talken FR-Redakteurinnen und -Redakteure auf dem grünen Sofa im Foyer im 20-Minuten-Takt mit Persönlichkeiten aus Frankfurt und Rhein-Main. Mit dabei: IG-Metall-Chefin Christiane Benner, EKHN-Kirchenpräsidentin Christiane Tietz, Vera Christopeit von der Tierrechtsorganisation Peta, die Biologin Frauke Fischer, der streitbare Mediziner Bernd Hontschik, die Expertin für Arbeitsmarktforschung Sandra Zimmermann, der grüne Bundestagsvizepräsident Omid Nouripour, Frankfurts Kulturdezernentin Ina Hartwig, Schauspiel-Intendant Anselm Weber. Und ja: Auch der Frankfurter Oberbürgermeister Mike Josef wird auf unserem Sofa Platz nehmen.

Live auf der Bühne zu erleben sind FR-Urgesteine wie Stephan Hebel, auch im Ruhestand weiter in der Zeitung präsent mit seinem regelmäßigen politischen Meinungsstück. „Hebel meint“. Im Haus am Dom heißt es „Hebel antwortet“ – auf Fragen aus der Leserschaft wie aus dem Publikum.

Die langjährige Israel-Korrespondentin Inge Günther blickt mit FR-Chefredakteurin Karin Dalka auf das Drama in Gaza und die Herausforderung, wahrhaftig aus einem Kriegsgebiet zu berichten.

Steffen Hebestreit (links) begann seine Karriere als Redakteur bei der FR und war zuletzt Sprecher der Regierung Scholz. Im Haus am Dom spricht er über den Rollenwechsel.Steffen Hebestreit (links) begann seine Karriere als Redakteur bei der FR und war zuletzt Sprecher der Regierung Scholz. Im Haus am Dom spricht er über den Rollenwechsel. © IMAGO

Auch Steffen Hebestreit wird da sein. Er kennt beide Seiten: Journalismus und Public Relations. Von 2021 bis 2025 war er Sprecher der deutschen Bundesregierung und Chef des Presse- und Informationsamtes. Begonnen hat er seine Karriere 2002 als Redakteur bei der Frankfurter Rundschau. Mit FR-Meinungschef Andreas Schwarzkopf spricht er über den Rollenwechsel – und verrät uns vielleicht, wie seine berufliche Zukunft aussieht.

FR Inside: Wie die Redaktion arbeitet

Redakteurinnen und Redakteure geben Einblicke in ihre Arbeit, präsentieren die Premiere einer brandneuen Serie und plaudern aus dem Nähkästchen der Leserbrief-Redaktion. Haben Sie Fragen an die FR? Im Haus am Dom können Sie uns die stellen. Im Foyer gibt es Fragekarten; auf der Bühne steht die Redaktion Rede und Antwort. Und nicht zuletzt wagen wir eine musikalische Mutprobe: Einige tapfere FR-Redakteure haben ihre Instrumente entstaubt und mit den Proben für den Auftritt der „FR All Stars“ begonnen. Mit Live-Musik klingt das Fest der Demokratie gegen 21 Uhr aus.

Kommen Sie vorbei, wir freuen uns auf Sie. Und wenn Sie uns partout was schenken wollen: Bringen Sie statt einer Flasche Doppelherz doch einfach einen weiteren lieben Menschen mit. Vielleicht wird ja eine Freundschaft fürs Leben draus.

Leben wir in der bestmöglichen Version einer Demokratie? Der Autor und Webvideo-Produzent Wolfgang M. Schmitt („Die Filmanalyse“) hat dazu einiges zu sagen.Leben wir in der bestmöglichen Version einer Demokratie? Der Autor und Webvideo-Produzent Wolfgang M. Schmitt („Die Filmanalyse“) hat dazu einiges zu sagen. © Horst Galuschka via www.imago-images.deDemokratie-Fest

Wann: 20. September 2025,
11 bis 21 Uhr

Wo: Haus am Dom, Domplatz 3, Frankfurt am Main

Wie: Mehr als 35 Programmpunkte warten auf die Besucherinnen und Besucher, darunter Podiumsdiskussionen und Talks mit rund 40 spannenden Gästen, Workshops, Einblicke hinter die Kulissen der Zeitung, Stadtführungen, Karikaturen-Ausstellung, Live-Musik, Verlosungen. Und natürlich: Begegnungen mit ihren Lieblings-Redakteur:innen!

Der Eintritt ist frei!

Stammtischkämpfer:innen-Training: Rechte Sprüche in der Kneipe, auf der Arbeit, in der Bahn oder auf der Familienfeier – viele schweigen betreten und wünschen sich später, sie hätten widersprochen. Das kann man üben! Am 20. September bieten wir im Haus am Dom zwei Termine für diesen kostenlosen 90-minütigen Workshop an. Nur mit Voranmeldung!

Stadtführung: Auf einem gut anderthalbstündigen kostenlosen Rundgang durch die Innenstadt wirft der ehemalige FR-Redakteur Claus-Jürgen Göpfert Schlaglichter auf die Geschichte der Stadt und der FR. Auch hierfür bieten wir zwei Termine an. Anmeldung erforderlich.

Anmeldungen und das komplette Programm unter www.fr.de/fr80

 Die Schere zwischen ‚oben‘ und ‚unten‘ geht immer weiter auseinander. Aber nur darüber zu klagen, bringt uns keinen Schritt weiter.

Veränderung schafft Verunsicherung. Das ist der Nährboden für Populismus. Deswegen muss die Politik schnell überzeugende Ergebnisse liefern.