„Das Denken eines Zaren“

Trump-Treffen: Deshalb nutzt Putin eine veraltete Sowjet-Maschine

13.08.2025 – 15:41 UhrLesedauer: 2 Min.

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Wladimir Putin (Archivbild): Er wird am Freitag Donald Trump treffen. (Quelle: Kremlin Pool)

Wie reist eigentlich ein russischer Präsident? Wladimir Putin setzt schon lange auf einen bestimmten Flugzeugtyp.

Bei Staatsbesuchen fliegt Russlands Präsident Wladimir Putin in Maschinen, die im Westen längst ausgemustert worden wären: Konkret setzt Putin auf Flugzeuge des Typs IL-96 des russischen Herstellers Iljuschin. Das belegen zahlreiche Fotos von vergangenen Staatsbesuchen des russischen Präsidenten. Dementsprechend ist die Wahrscheinlichkeit hoch, dass Putin auch am Freitag mit einer solchen Maschine zum Gipfeltreffen mit Donald Trump in Alaska reisen wird.

Während kommerzielle russische Fluggesellschaften wie Aeroflot und Rossiya moderne Boeing- und Airbus-Modelle einsetzen, meidet der Kreml westliche Technik – zumindest wenn es um die Fortbewegung des Staatsoberhaupts geht. Die Iljuschin Il-96, ein vierstrahliges Langstreckenflugzeug, wurde in den 1980er-Jahren entwickelt und gilt heute als veraltet. Für den Präsidenten spielt das offenbar keine Rolle.

Die Flotte der russischen Regierung wird vom sogenannten Rossija-Sonderfluggeschwader betrieben. Diese Einheit, offiziell 235. selbstständiges Luftfahrtregiment genannt, betreibt neben mehreren Il-96 auch Maschinen des Typs Tu-214 und Hubschrauber wie die Mi-38. Rund 2.500 Personen sollen in der streng abgeschirmten Organisation tätig sein, berichtete die „New York Times“.

Doch warum hält der russische Präsident überhaupt an sowjetischer Technik fest? Experten sehen darin mehr als reine Symbolik. „Es ist das Denken eines Zaren“, sagt Adam Taichi Kraft, ein früherer Analyst des US-Verteidigungsministeriums. Der Einsatz der alten Flugzeuge sei ein bewusster Akt russischer Souveränität – und ein Signal: Auch ohne den Westen ist Russland handlungsfähig.

Zudem soll Putin weitere Sicherheitsvorkehrungen bei Flugreisen treffen. In der Vergangenheit wurde etwa anhand von Flugdaten nachgewiesen, dass mitunter mehrere Maschinen gleichzeitig aus Russland abgehoben sind, um die exakte Reiseroute des russischen Präsidenten zu verschleiern. Ob das auch bei seinem Besuch in Alaska der Fall sein wird, ist aktuell nicht bekannt.