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Luca Netz durchlief eine harte Saison. In der neuen Spielzeit könnte der Linksverteidiger von Borussia Mönchengladbach allerdings wieder Fuß fassen.

Mönchengladbach – Lukas Ullrich war in der vergangenen Saison eine der größten Überraschungen von Borussia Mönchengladbach. Der Leidtragende dieser Entwicklung war Luca Netz. Der Linksverteidiger hatte sich im Oktober 2024 verletzt und war danach bis zum Schluss gegen seinen neuen Konkurrenten chancenlos.

Luca Netz (m.) winkt bei Borussia Mönchengladbach womöglich eine neue Chance.Luca Netz (m.) winkt bei Borussia Mönchengladbach womöglich eine neue Chance. © IMAGO/Team2/Weis

Diese Entwicklung war keineswegs vorherzusehen, weil Gerardo Seoane zuvor fest mit Netz geplant hatte und Ullrich kaum die Chance erhielt, sich bei den Profis zu beweisen. Letztgenannter schoss plötzlich aber derart durch die Decke, dass er Netz auch innerhalb der deutschen U21-Nationalmannschaft verdrängt und an der Europameisterschaft teilgenommen hat.

Startet Luca Netz bei Borussia Mönchengladbach noch einmal neu durch?

Dementsprechend war zu erwarten, dass Ullrich als Favorit in die Saison 2025/26 geht – doch es deutet sich an, dass Netz zumindest die Chance erhält, die Rangordnung umzukehren. Da er die U21-EM verpasst hat, war er zum Vorbereitungsstart in Gladbach an Bord und hat somit einen kleinen Vorsprung gegenüber seinem Konkurrenten.

Netz hat in den Testspielen gegen Metalist Charkiw, den FC Valencia und FC Brentford von Beginn an gespielt, war bei der Generalprobe in England sogar 85 Minuten auf dem Rasen. Zum Tragen kommen seine Stärken in der Offensive, weil er viele Meter nach vorne macht und die Breite auf der linken Außenbahn hält, während der Flügelspieler in den Halbraum zieht.

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Bleibt der Rechtsverteidiger im Gegenzug auf Höhe der Innenverteidiger, spielt Borussia mit einer Dreierkette – und so können Netz‘ Schwächen im Spiel gegen den Ball aufgefangen werden. Dieser Schachzug passt zur generellen Haltung von Cheftrainer Gerardo Seoane, der stets überlegt, wie er die Stärken seiner Spieler gezielt einsetzen kann.

Ob sich Netz im Konkurrenzkampf mit Ullrich dauerhaft durchsetzen wird, bleibt abzuwarten. Die Vorbereitung war aber ein erstes Lebenszeichen des 22-Jährigen, der in sein letztes Vertragsjahr gegangen ist. Galt Netz im Frühjahr noch als potenzieller Verkaufskandidat, so könnten im Laufe der Saison Gespräche über eine Verlängerung aufgenommen werden, wenn die Entwicklung in die richtige Richtung geht.

Dafür wird Netz in Pflichtspielen aber mehr überzeugen müssen als nach seiner Rückkehr in der vergangenen Saison. Allen voran bei seinem letzten Startelfeinsatz im Heimspiel gegen den SC Freiburg (1:2) am 12. April war seine Leistung dürftig. Eine neue Saison bedeutet aber auch eine neue Chance, die es nun zu ergreifen gilt.