München, 26. Oktober 2025. Deutschland geht völlig überraschend mit der Bewerberstadt Nürnberg ins Rennen um die Olympischen Sommerspiele 2040. Das hat der Olympia-Bürgerentscheid in der Landeshauptstadt München ergeben. Die grün-rote Stadtregierung hatte in letzter Minute die genaue Formulierung der Frage und der Antworten auf dem Stimmzettel „behutsam der Stimmung in der Bevölkerung angepasst“, so Oberbürgermeister Dieter Reiter (SPD). Im Wortlaut hieß die Frage letztlich: „Sollen 2040 Olympische Spiele in München stattfinden, um eine Explosion der Mietkosten zu garantieren?“ 13 Prozent der Münchner stimmten mit „Ja“, 87 Prozent machten ihr Kreuz bei „Nein, die Spiele sollen in Nürnberg stattfinden“.

Ministerpräsident Markus Söder (CSU) zeigte sich begeistert von dem Ergebnis: „Dieses überwältigende Bürgervotum gibt uns kräftigen Rückenwind. Die Menschen wünschen sich Olympia unter der Kaiserburg!“ Ludwig Hartmann (Grüne), Landtagsvizepräsident und Sprecher der Initiative „NOlympia“, erklärte im BR, in München und besonders in seiner Partei müsse es nun um Versöhnung gehen: „Wir dürfen die politischen Freunde des IOC, die regelrecht vorgeführt wurden und jetzt blamiert dastehen, nicht allein lassen in ihrer Niederlage und ihrem Schmerz.“

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OB Reiter teilte mit: „Auch wenn die heiteren Spiele von 1972 natürlich unerreicht bleiben werden: Die Sporthauptstadt München freut sich auf Nürnberg 2040 und Olympia im Speckgürtel!“ München traue sich jederzeit zu, Nürnberg zu unterstützen und etwa „Vorrundenspiele in den Ballsportarten auszutragen, sofern dieses Ansinnen von der Bevölkerung geteilt wird“. Ihm schwebe ein separater Bürgerentscheid für jede einzelne Partie vor, so Reiter. „Dann können die Münchnerinnen und Münchner auch mal sagen: Malaysia gegen Malta im Damen-Volleyball an einem Montagvormittag, das geben wir nach Augsburg.“

In Nürnberg formierte sich innerhalb weniger Stunden nach Bekanntwerden des Münchner Ergebnisses ein Organisationskomitee (NOK). Noch am Abend präsentierte das NOK das offizielle Nürnberger Olympiamaskottchen, den lustigen Karpfen Bassdscho. Nachdem ein erstes Tiktok-Video, in dem Bassdscho im Duett mit Ministerpräsident Söder den Nürnberger Olympiasong „Is mir fei woaschd“ singt, 23,8 Millionen Aufrufe erreichte, zogen Berlin, Hamburg und das Ruhrgebiet ihre eigenen Olympia-Bewerbungen mit sofortiger Wirkung zurück.