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chh_llg1_140825_4c_1Direkt neben der bestehenden Sporthalle soll 2026 die Multifunktionshalle entstehen. © Christoph Hoffmann

Vor einigen Jahren wurde das Vorhaben noch von der beschlossenen Projektliste gestrichen, 2026 soll es nun Realität werden: Am Landgraf-Ludwigs-Gymnasium soll im kommenden Jahr eine Multifunktionshalle gebaut werden, die sowohl dem Sport als auch dem Darstellenden Spiel zugute kommen soll. Für 2028 ist die Fertigstellung geplant.

Rege Bautätigkeit sind die Schülerinnen und Schüler des Landgraf-Ludwigs-Gymnasiums gewöhnt. In den vergangenen Jahren sind in der Bildungseinrichtung in der Nordstadt mehrere Vorhaben wie eine neue Mediathek, ein Anbau mit neuen Klassenräumen sowie die Sanierung der Sporthalle realisiert worden. Doch damit ist es nicht getan. Wie Oberbürgermeister Frank-Tilo Becher und die für den Schulbau zuständige Stadträtin Astrid Eibelshäuser am Mittwoch bekanntgaben, erhält die Schule eine zusätzliche Multifunktionshalle. »Die bestehende Halle reicht nicht aus, derzeit muss die Schule auch auf andere Hallen ausweichen«, begründet Eibelshäuser das Vorhaben.

Baukosten von 7,9 Millionen Euro

Neu ist die Idee nicht. Bereits 2019 stand der Bau einer zweiten Halle auf einer beschlossenen Projektliste und sollte auch mit Mitteln aus der Hessenkasse finanziert werden. 2022 wurde das Vorhaben jedoch wieder gestrichen. Zum einen sollte neben der Schaffung der Mediathek nicht noch eine zweite Baustelle den Schulalltag beeinträchtigen, begründeten die Verantwortlichen damals den Schritt. Außerdem habe die Gefahr bestanden, die Maßnahme nicht bis zum Ende der Förderperiode abschließen zu können, wodurch die Bezuschussung weggefallen wäre und die Stadt das Vorhaben alleine hätte finanzieren müssen. »Die Gelder wurden damals aber für andere Projekte genutzt«, betonte Eibelshäuser am Dienstag, es seien also keine Verluste entstanden.

Nun hat der Magistrat die Entscheidung getroffen, das Vorhaben realisieren zu wollen. Sollte das Stadtparlament der Beschlussvorlage folgen, wird 2026 der Bau beginnen, 2028 soll die Halle fertig sein. Kosten: 7,9 Millionen Euro, die auf die Haushaltsjahre 2024 bis 2028 eingestellt werden sollen.

Auch Vereine sollen Halle nutzen

»Die Halle entsteht auf einem leeren Baufeld direkt neben der bestehenden Halle«, sagt Eibelshäuser und betont, dass beide Hallen miteinander verbunden werden, wodurch sie ein und denselben Geräteraum nutzen könnten. Geschaffen werden soll eine Ein-Feld-Sporthalle, die nicht nur für Sport genutzt werden kann, sondern auch für kulturelle Zwecke, etwa Musicals und Theateraufführungen. Daher werden auch mobile Bühnenelemente sowie Licht- und Tontechnik integriert. Außerdem lässt sich die Halle trotz großflächiger Glasfassaden abdunkeln, was für Aufführungen von großer Bedeutung sein kann. Im teilweise unterkellerten Untergeschoss ist zudem ein Fachraum für Darstellendes Spiel vorgesehen, auf einer Galerie sollen Umkleidekabinen und Platz für Zuschauer entstehen.

Als Sportdezernent freut sich auch Oberbürgermeister Becher über das Vorhaben. »Die Halle wird außerhalb der Schulzeiten Vereinen zur Verfügung stehen. Das schafft dringend benötigte Kapazitäten. Der Bau ist für die Sportentwicklung der Stadt daher von großer Bedeutung.« Da es sich um einen Neubau handele, sei auch an die Barrierefreiheit gedacht worden.

Sporthallen sind in der Stadt ein heiß diskutiertes Thema. Einige Hallen wurden beziehungsweise werden zwar saniert oder neu gebaut, deutlich mehr sind aber marode und stecken im Sanierungsstau fest. Das weiß auch Eibelshäuser. »Es gibt noch viel mehr zu tun, unsere Investitionsmittel sind aber erheblich eingeschränkt.« Oberbürgermeister Becher konnte dem nur zustimmen. Es sei unabdingbar, dass Kommunen finanziell besser ausgestattet würden, um die mannigfaltigen Herausforderungen, nicht nur in Sachen Schulbau, bewältigen zu können. »Dafür werde ich mich einsetzen.«