Man stelle sich mal vor: Nick Woltemade (23) schießt den VfB Stuttgart am Samstag beim Franz-Beckenbauer-Supercup gegen den FC Bayern zum Sieg. Würden die Münchner dann ihr Angebot für den Stürmer erhöhen? Würde Stuttgart weiter stur bleiben oder Woltemade ziehen lassen? Wie auch immer: Das größte Transfer-Theater des Sommers würde auf jeden Fall wieder Fahrt aufnehmen.

Bereits seit Ende Juni ist sich der Spieler mit Bayern einig. Das Problem damals: Stuttgart wusste nichts davon, wurde von der SPORT BILD-Berichterstattung überrascht. Erst danach meldete sich der deutsche Rekordmeister beim VfB, informierte die Stuttgart-Bosse über das Interesse. Im Juli folgte der nächste Akt: Sowohl das erste als auch das zweite Angebot der Bayern über 50 Millionen Euro fix plus fünf Millionen Euro Boni wurden vom VfB sofort abgelehnt. In Stuttgart gilt weiterhin: Erst ab einer Ablöse von 65 Millionen Euro wäre der Pokalsieger verhandlungsbereit.

Ein neues Angebot über 60 Millionen Euro hat der VfB am Mittwoch ebenfalls abgelehnt. Wie geht es weiter? SPORT BILD skizziert die drei Woltemade-Szenarien.

Mehr zum Thema1. Woltemade geht diese Saison zu Bayern

Im Trainingslager am Tegernsee hat Woltemade im persönlichen Gespräch mit Sportboss Fabian Wohlgemuth (46), Sportdirektor Christian Gentner (39) und Trainer Sebastian Hoeneß (43) den Wechselwunsch noch mal hinterlegt – und die Bosse mehrfach darum gebeten, sich für Verhandlungen mit den Bayern an einen Tisch zu setzen. Während Woltemade auf einen Wechsel drängt, bleiben die VfB-Verantwortlichen bei der Vertragslaufzeit bis 2028 entspannt. Nähern sich beide Klubs doch noch an? Für Woltemade wäre es die wohl beste Lösung, er könnte einen lukrativen Vertrag bei den Bayern mit bis zu elf Millionen Euro Jahresgehalt unterschreiben. Je nach Ablöse kann auch der VfB als finanzieller Gewinner aus der Sache herausgehen – und hätte noch genug Zeit und Geld, einen Nachfolger zu holen.

2. Woltemade geht erst 2026 zu Bayern

Sollte der Deal nicht zustande kommen, wäre das eine Niederlage für die Bayern und Sportvorstand Max Eberl (51), der nach Florian Wirtz (22/zum FC Liverpool) den zweiten Wunschspieler nicht bekommt. Und auch für Woltemade, der unbedingt zum Rekordmeister will, wäre es eine ungünstige Situation. Positiv: In Stuttgart präsentiert sich „Big Nick“ nicht als Stinkstiefel, ist weiter voll im Team integriert und stand bei den jüngsten Testspielen sogar in der Startelf. Mit der Rückendeckung von Hoeneß und den Mitspielern kann Woltemade vom gewohnten VfB-Umfeld profitieren. Falls der Stürmer es schafft, seine Top-Form aus der vergangenen Rückrunde zu halten, bleibt für Woltemade die Tür zum FC Bayern weiter offen – und er kann mit der Empfehlung von zwei Erstliga-Saisons nach München wechseln.

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Quelle: FC Bayern TV12.08.2025

3. Woltemade geht gar nicht zu Bayern.

Weil er schwächelt und Bayern das Interesse verliert: Ein Szenario, bei dem alle Seiten zu Verlierern werden! Sollte Woltemade plötzlich in ein Formloch fallen oder sich verletzen, hätte sich der VfB verpokert, denn: Eine Ablöse in der aktuellen Größenordnung wäre der absolute Rekord-Verkauf in Stuttgart. Das ist bislang Benjamin Pavard (29/heute Inter Mailand), der 2019 als Weltmeister für 35 Millionen Euro zum FC Bayern wechselte. Woltemade würde die riesige Chance, als aktueller DFB-Stürmer zum FC Bayern zu wechseln, verpassen. Fraglich, ob er einen so gut dotierten Vertrag in Zukunft noch mal angeboten bekäme. Beim VfB hat Woltemade Mitte Juni das Angebot zur Vertragsverlängerung plus Gehaltserhöhung auf 2,5 Millionen Euro pro Jahr sofort abgelehnt. Unwahrscheinlich, dass die Stuttgart-Bosse im Falle eines gescheiterten Bayern-Wechsels in Kürze erneut auf Woltemade zukommen würden. Eine Gehaltserhöhung beim VfB wäre dann wohl vorerst vom Tisch. Sollte der Deal mit dem FC Bayern scheitern, droht dem VfB am Ende ein unzufriedener (und kriselnder) Knipser.