In einem Blogbeitrag schrieb Barron am Dienstag: „Früher blickten amerikanische Theologiestudierende voller Respekt nach Deutschland; heute würde ich ihnen raten, anderswo Inspiration zu suchen.“ Am Rande der Preisverleihung Ende Juli in Münster hatten Demonstrierende dem Bischof unter anderem „Trumpismus“ und mangelnde Inklusivität vorgeworfen.
Hintergrund ist Barrons Mitarbeit im Jahr 2020 in einer Kommission zur Religionsfreiheit, zu der ihn der damalige US-Präsident Donald Trump eingeladen hatte. Barron wies die Vorwürfe als „Unsinn“ zurück und warf den Protestierenden ein niedriges intellektuelles Niveau vor. Auch einige Theologen der Universität Münster hatten Kritik geäußert. Ihnen hielt Barron nun erneut vor, sich nicht mit seinem theologischen Werk auseinanderzusetzen.
Gegenrede aus Münster
Der Münsteraner Pastoraltheologe Christian Bauer widersprach dieser Darstellung bereits vor einigen Wochen. In seiner Stellungnahme veröffentlichte er ein Bild eines Barron-Aufsatzes mit markierten Textpassagen. Bauer kritisierte Barrons „ideologische Nähe zur MAGA-Bewegung von Donald Trump, die dessen menschenverachtende Politik im Kontext der ‚cultural wars‘ in den USA zumindest billigend in Kauf nimmt“.
Barron stellte seine Eindrücke aus Münster in deutlichen Kontrast zu anderen Stationen seiner jüngsten Europareise. So habe er in Rom beim „Jubiläum der Jugend“ eine „mutige und lebendige katholische Jugend“ erlebt, die vom Glauben begeistert sei.