Essen. Aufgeheizter Asphalt und über 30 Grad. Wir haben die Temperaturen an den heißesten Orte in der Essener Innenstadt gemessen.
In Essen werden in dieser Woche an mehreren Tagen Temperaturen über 30 Grad erwartet. Am Mittwoch, 13. August, waren bis zu 33 Grad vorhergesagt. Der heißeste Tag der Woche mit bis zu elf Sonnenstunden. Schon um 13 Uhr zeigt die Wetter-App auf dem Handy 31 Grad, gefühlt sogar wärmer bei Sonne, keinen Wolken und kaum einem Windhauch. Aber wie warm ist es wirklich in der Stadt? Insbesondere dort, wo die Sonne auf dichte Bebauung trifft und Bodenbeläge sowie Spielgeräte sich über Stunden aufheizen. Wir haben die Temperaturen an vier Orten in der Essener Innenstadt gemessen.
Am Eingangstor zur Essener Innenstadt, dem Hauptbahnhof, herrscht an einem Mittwochmittag in den Sommerferien viel Betrieb. Beim Warten auf den nächsten Zug an Gleis 2 stehen die Reisenden in den Bereichen, wo die Überdachung Schatten spendet. In der Sonne steht um 12:52 Uhr niemand. Denn dort, wo sie auf den dunklen Bodenbelag strahlt, spürt man die Hitze deutlich. Nach nicht einmal zwei Minuten klettert die Anzeige unseres Thermometers auf 35,7 Grad. Nach weiteren acht ist der Höchststand von 43 Grad erreicht.
Auch an den Gleisen des Hauptbahnhofs Essen sind die Temperaturen zu spüren.
© WAZ Essen | Elisa Stecker
Leerer als am Hauptbahnhof ist es in der Innenstadt selbst. Um die Mittagszeit verweilen nur wenige Menschen unter den Sonnenschirmen der Cafés und Restaurants am Rande des Kennedyplatzes. Vereinzelt toben Kinder an dem Brunnen und auch der Trinkwasserspender scheint ein beliebter Ort der Erfrischung. Die Sonne steht hoch am Himmel. Schatten gibt es nur durch die wenigen Bäume, die den Platz säumen.
Mit der Hand lässt es sich kaum fünf Sekunden auf den grauen und roten Steinplatten aushalten, bevor es sich zu heiß anfühlt. Und auch unser Thermometer bestätigt diesen Eindruck. Nach zehn Minuten in der Mitte des Platzes zeigt es stolze 41 Grad.
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Besonders dunkle Bodenbeläge sind von der Sonne aufgeheizt
Es geht aber noch heißer. Nur wenige Meter entfernt, ist der Sandkasten am Burgplatz trotz Sommerferien und Sonnensegel verwaist. Die schwarzen Steintreppen, die hinunter zu dem Platz führen, haben sich um die Mittagszeit bereits spürbar aufgeheizt.
45,3 Grad ist das Ergebnis nach zehn Minuten, in denen das Thermometer auf dem Boden in der Sonne stand. Die Hitze des schwarzen Untergrundes spürt man deutlich. Gemütlich in der Sonne sitzen und dem Plätschern des Wasserlaufes lauschen, kann man bei diesen Temperaturen eher nicht.
Durch die Sonne aufgeheizt – Spitzenreiter unserer Messung ist eine Metallrutsche mit über 46 Grad.
© WAZ Essen | Elisa Stecker
Spitzenreiter unserer Messung liegt in der Grünen Mitte im Universitätsviertel. Eingerahmt von Bäumen und Wiesen liegt der Kinderspielplatz mit Spielgeräten und Rutschen in der Sonne. Zur Mittagszeit spenden nur zwei Bäume in den äußersten Ecken Schatten. Die Tunnelrutsche und die Kleinkindrutsche sind aus Metall, ebenso wie das Gestell von Klettergerüst und Schaukel.
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Die Tunnelrutsche ist von außen zu heiß zum Anfassen. Auch der Auslaufbereich ist alles andere als kühl. 46,7 Grad zeigt unser Thermometer, obwohl es nur auf dem Metall steht. Gleiches dürfte wohl für die kleinere, offene Rutsche gelten. Um 13.54 Uhr spielt ohnehin niemand auf den glühenden Spielgeräten.
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An allen Plätzen unserer Messung, lag die Temperatur somit mindestens zehn Grad über der in der Wetter-App angegeben Temperatur.
Alle Messungen wurden mit einem handelsüblichen Haushaltsthermometer nach jeweils zehn Minuten in der Sonne dokumentiert.