Stand: 14.08.2025 00:21 Uhr

Champions League-Sieger Paris St. Germain hat das erste Pflichtspiel-Aufeinandertreffen gegen Tottenham Hotspur mit 4:3 (2:2, 0:1) nach Elfmeterschießen gewonnen. Dabei lagen die „Spurs“ bis zur vierten Minute der Nachspielzeit der regulären Spielzeit in Führung.

Lange sah es nach einem Erfolg für Tottenham und den neuen Trainer Thomas Frank aus, es wäre eine Überraschung gewesen. Zwei Standardtore von Micky van de Ven (39.) und Christian Romero (48.) brachten die Spurs in Führung, ehe Paris in den Schlussminuten zwei Mal traf. Mit Kang-in Lee (85.) und Goncalo Ramos (94.) retteten zwei Einwechselspieler PSG ins Elfmeterschießen.

Dort lag PSG ebenfalls schon mit 0:2 zurück, ehe die beiden ehemaligen Bundesliga-Profis van de Ven (VfL Wolfsburg) und Mathys Tel (Bayern München) für Tottenham verschossen. Den entscheidenden Elfmeter für Paris verwandelte der Portugiese Nuno Mendes.

Wenig los in der Anfangsphase

In den ersten Minuten gab PSG den Takt an und erspielte sich in Form von Khvicha Kvaratskhelia (8.) die erste Chance der Partie. Dass das Team um Kapitän Marquinhos durchaus zu schlagen ist, hatte jüngst der FC Chelsea im Finale der Klub-WM gezeigt. Da auch Tottenham erst vor einigen Tagen beim Testspiel in München mit 0:4 unter die Räder geraten war, strotzden die Engländer nicht unbedingt vor Selbstbewusstsein. Das spiegelte sich direkt in der Anfangsphase wider.

Bestaunen gab es zunächst viele Fehlpässe, aber kaum klare Torchancen. Noch war nichts zu sehen von den sonst so kombinierfreudigen Offensivakteuren beider Teams. Das lag auch an Joao Palhinha, dem Ex-Bayern, der Desire Doue, den Held aus dem Champions League-Finale, lange aus dem Spiel nahm.

Den nächsten Aufreger gab es erst in der 22. Minute. Da erlöste Richarlison das Publikum mit einem schönen Schuss aus der Distanz. So zwang er Lucas Chevalier, die neue Nummer eins im Tor der Franzosen, zu einer ersten Parade im PSG-Dress.

Tottenham entnervt die Offensive von PSG mit starkem Pressing

Bei Paris machte anschließend Bradley Barcola auf sich aufmerksam. Der junge Außenstürmer stellte seine Gegenspieler auf der linken Seite ein ums andere Mal vor Probleme. Nur fehlte dann meist ein Abnehmer im Sechzehner fand.

Einen Abnehmer fanden dafür die Engländer- und zwar nach einer scheinbar ungefährlichen Standardsituation: Ein Freistoß aus der eigenen Hälfte von Torhüter Guglielmo Vicario wurde gleich mehrmals verlängert und landete nach starker Parade von Chevalier vor den Füßen von Abwehrspieler van de Ven. Der ehemalige Wolfsburger musste nur noch ins lange Eck einschieben und schon führte der Europa League-Sieger mit 1:0 (39.).

Dabei ging die Führung zu dem Zeitpunkt in Ordnung, denn die „Spurs“ erspielten sich durch Kontersituationen zwingendere Torabschlüsse, wohingegen Paris oft zu ungenau blieb.

„Spurs“ schocken Paris kurz nach der Pause

Symptomatisch für das Spiel der Franzosen war die Szene nach dem Anstoß zur zweiten Hälfte. Statt den Ball ins Seitenaus zu schlagen, wie die Pariser es zuletzt häufig machten, um den Gegner in der eigenen Hälfte unter Druck zu setzen, schoß Vintinha den Ball ins Toraus. Diese Unsauberkeiten bestraften die Spurs sofort. Wieder fanden die Engländer nach einem Freistoß einen freien Mitspieler, diesmal den Kopf von Romero, der ungehindert auf 2:0 (48.) stellen konnte.

PSG-Anschlusstreffer zählt nicht – Fabian Ruiz im Abseits

In der 55. Minute entlud sich dann bei Paris der Frust: Barcola lief sich erneut in der „Spurs“-Defensive fest, diskutierte dann mit dem Schiedsrichter und sah dafür die Gelbe Karte. Doch es schien seine Mitspieler ein wenig wachzurütteln, denn in der Folge häuften sich die Abschlüsse. Erst hatte Barcola (64.) die Chance auf den Anschlusstreffer, dann erzielte Fabian Ruiz zwei Minuten später sogar das vermeintliche 1:2. Doch beide Aktionen wurden wegen Abseits abgepfiffen.

Paris rettet sich ins Elfmeterschießen

In einem Moment, in dem die Drangphase von PSG abzuflachen schien, traf der eingewechselte Lee Kang-in zum 1:2 (85.) – auch weil Tottenham nichts mehr für das Spiel tat und PSG gewähren ließ. Das rächte sich in der vierten Minute der Nachspielzeit. Der eingewechselte Goncalo Ramos hatte auf der rechten Seite viel Platz zum Flanken und Ousmane Dembele köpfte zum späten 2:2 ein (94.).

Ohne Verlängerung ging es für die Teams direkt ins Elfmeterschießen. Dort lag Tottenham bald vorne – und verlor doch. Jubeln durfte nur Paris Saint-Germain, das in diesem Jahr nun schon fünf Titel gewonnen hat.