Berlin. Laut der Europäischen Arzneimittelbehörde kann bei Diclofenac eine bisher unbekannte Nebenwirkung auftreten. Was ist zu beachten?

Schmerzmittel sind aus dem Alltag vieler Menschen nicht wegzudenken – besonders häufig greifen Patienten zu frei verkäuflichen Gelen mit Diclofenac, um lokale Schmerzen wie Gelenk- oder Muskelschmerzen zu lindern. Enthalten ist der Wirkstoff etwa in Voltaren, Diclo oder Diclac. Diclofenac gehört zu den sogenannten nichtsteroidalen Antirheumatika (NSAR) und wirkt sowohl schmerzlindernd als auch entzündungshemmend.

In Deutschland ist das Mittel seit 1999 rezeptfrei erhältlich. Bisher bekannte Nebenwirkungen beschränkten sich vor allem auf Hautreaktionen wie Rötungen oder Ausschlag.

Nun hat die Europäische Arzneimittelagentur (EMA) eine neue, seltene Nebenwirkung identifiziert. Laut einer Mitteilung des Online-Portals Apotheke Adhoc kann es bei der Anwendung von Diclofenac-Gelen zu sogenannten fixen Arzneimittelexanthemen kommen – einer allergischen Hautreaktion.

Diclofenach-Nebenwirkung: Was sind fixe Arzneimittelexantheme?

Diese Reaktion äußert sich durch runde und ovale, rote, geschwollene Hautstellen, Juckreiz und manchmal Blasenbildung. Charakteristisch ist eine dunkle Verfärbung der betroffenen Haut, die auch nach Abheilung bestehen bleiben kann. Typischerweise tritt ein fixes Arzneimittelexanthem an derselben Stelle wieder auf, wenn das Arzneimittel erneut verwendet wird.

Empfehlung für Patientinnen und Patienten:

  • Die Behandlung sollte sofort beendet werden, sobald nach der Anwendung Verfärbungen, Schwellungen, Juckreiz oder Blasen auftreten.
  • Wer bereits früher unter einer solchen Reaktion gelitten hat, sollte vor der erneuten Anwendung ärztlichen Rat einholen.

In der Packungsbeilage der Diclofenac-Gele soll künftig unter „Nebenwirkungen“ folgender Hinweis stehen:

„Eine allergische Hautreaktion, die runde oder ovale Stellen mit Rötung und Schwellung der Haut, Blasenbildung und Juckreiz umfassen kann (fixes Arzneimittelexanthem). Es kann auch zu einer dunklen Verfärbung der Haut in den betroffenen Bereichen kommen, die nach der Heilung bestehen bleiben kann. Ein fixes Arzneimittelexanthem tritt in der Regel wieder an derselben Stelle oder denselben Stellen auf, wenn das Arzneimittel erneut angewendet wird.“

Die EMA betont, dass diese Nebenwirkung selten ist und die Reaktionen in der Regel mild verlaufen, wenige Tage nach Absetzen des Medikaments abklingen und in der Regel keine langfristigen Schäden hinterlassen.