Hamburg. Neue Umfrage soll erstmals die Arbeitsbedingungen in der Tierhaltung untersuchen. Warum das auch für das Tierwohl eine wichtige Rolle spielt.

Massentierhaltung, billiges Discounterfleisch und verwirrende Haltungsform-Kennzeichnungen: Die tierische Landwirtschaft in Hamburg und dem restlichen Deutschland kann für viele Verbraucherinnen und Verbraucher undurchsichtig sein, das Idyll von glücklichen Tieren auf großen Wiesen entspricht in der modernen Tierzucht- und Mast längst nicht mehr der Realität. Viele Hamburgerinnen und Hamburger kaufen deshalb nur beim „Metzger des Vertrauens“ ein oder steigen komplett auf vegetarische oder vegane Ernährung um.

Doch wie steht es um die Arbeitsbedingungen der Menschen, die ihren Lebensunterhalt mit der Tierhaltung bestreiten? Das will die Industriegewerkschaft Bauen-Agrar-Umwelt (IG Bau) herausfinden und appelliert an Hamburgs Agrar-Beschäftigte, an einer bundesweiten Umfrage teilzunehmen. „Vom Huftritt bis zum Staub – Arbeitsschutz im Stall ist dabei ein wichtiges Thema. Auch um Arbeitszeiten geht es natürlich. Immerhin gibt es da, wo Tiere im Stall stehen, immer eine 7-Tage-Woche“, sagt Achim Bartels von der Agrar-Gewerkschaft.

Tierzucht in Hamburg: Neue Umfrage soll Arbeitsbedingungen aufnehmen

Agrar-Beschäftigte in der Region, die in ihren Jobs regelmäßig mit Tieren arbeiten, fordert die IG Bau deshalb zur Teilnahme auf. Ein wichtiger Aspekt sei dabei die Frage, wie groß der Arbeitsdruck im Stall ist. „Haben Beschäftigte genug Zeit, um sich vernünftig um die Tiere zu kümmern?“, so Bartels. Das kann immerhin direkten Einfluss auf das Tierwohl der betreuten Tiere haben.

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Die Umfrage dauere eine Viertelstunde und ist online am Smartphone, Tablet oder Computer ausfüllbar. Das Forscherteam lege zum ersten Mal den Fokus gezielt auf Beschäftigte und Azubis, die in der Tierzucht und Tierhaltung arbeiten. Die Fragen umfassen Arbeitsbedingungen, Löhne, Belastungen und die Zufriedenheit im Job.