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Borussia Mönchengladbach gibt Fans auch im dritten Jahr unter Gerardo Seoane Rätsel auf. Christian Straßburger weiß dieses ebenso wenig zu lösen.
Mönchengladbach – Wieder einmal wurde bei Borussia Mönchengladbach vieles auf Anfang gestellt, wobei sich das primär auf den Kader bezieht. Der Stuhl von Cheftrainer Gerardo Seoane blieb trotz des Absturzes im Endspurt der vergangenen Saison stabil, vielmehr nehmen die Verantwortlichen die Mannschaft in die Pflicht, Extrameter zu machen und ihr Potenzial stärker auszuschöpfen.
Bei Borussia Mönchengladbach ging es zum Ende der vergangenen Saison rapide bergab. © IMAGO/TEAM2sportphoto/Weis
Nicht alles wird sich verändern, doch einiges hat sich bereits getan. Alassane Pléa und Ko Itakura sind die prominentesten Abgänge, zudem haben sich Yvandro Borges Sanches und Stefan Lainer endgültig verabschiedet. Tomàš Čvančara und Noah Pesch sind jeweils verliehen worden, beide werden 2026 zurückerwartet.
TV-Kommentator richtet dringenden Appell an Gladbach und Seoane
Neu in der Mannschaft sind Kevin Diks, Jens Castrop, Shuto Machino und Haris Tabaković. Ob weitere Neuzugänge verpflichtet werden, bleibt abzuwarten. Stand jetzt verfügt Borussia über einen künftigen Abwehrchef, einen großen Konkurrenzkampf im Mittelfeld und eine neu sortierten Offensivabteilung. Im exklusiven Interview mit Absolut Fussball, dem Fußball-Portal von Home of Sports, weiß Sky-Kommentator Christian Straßburger den VfL trotzdem nicht so recht einzuordnen.
„Bei Borussia Mönchengladbach sieht man viel Talent und Potenzial im Kader, nur in den vergangenen zwei Jahren hast du auch bei vielen Dingen gesagt: ‚Wie kann das sein?‘“, rätselt der frühere Kommentator des klubeigenen FohlenRadios (2017 bis 2021) über Seoanes bisherige Amtszeit. In regelmäßigen Abständen sackte die Leistung der Mannschaft ab, wobei Borussia in der Debütsaison des Schweizers sogar auf Platz 14 abrutschte.
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„Es muss sich schnell etwas finden“, sagt Straßburger nach den Abgängen von Pléa und Itakura, die „wehtun, aber Geld einbringen.“ Allen voran Castrop und Tabaković traut er offenkundig einiges zu. „Mit Jens Castrop hat Roland Virkus einen super Transfer geleistet. Es ist auch eine gute Idee, Haris Tabaković zu leihen. Wenn der ins Rollen kommt, macht er 15 Tore“, lässt Straßburger aufhorchen.
Borussia hat außerdem den Mut zur Jugend aufgerufen und einige spannende Talente im Köcher. Zwar sollen diese nicht verheizt werden, dennoch könnte der eine oder andere Nachwuchskicker im Laufe der Saison eingesetzt werden. „Da sind Leute drin, die man einfach reinwerfen kann“, so Straßburger, der hofft, „dass man auch mal sagt, man vertraut den jungen Leuten.“
Beobachter finden in Gladbach eine interessante Mischung vor, das Endprodukt ist jedoch kaum vorherzusehen. „Wenn in diese ganze Struktur, die vergangene Saison behäbig gewirkt hat, Euphorie und Leben reinkommt, dann kann wieder etwas gehen. Es kann aber auch schnell sein, dass man nach vier Wochen sagt, man ist keinen Schritt weiter“, sagt Straßburger und betont: „Borussia Mönchengladbach ist für mich mit die größte Wundertüte, was die nächste Saison angeht.“