Liebe Leserin, lieber Leser,
guten
Morgen! Der heutige Tag wird so herrlich, dass ich ein schlechtes
Gewissen hätte, Sie zu lange am Bildschirm zu halten. Aber ich
möchte Ihnen drei kleine, gute Nachrichten präsentieren.
1.
Hamburg erfährt gerade einen Aufschwung der Gründer: Von Anfang
Januar bis Ende Juni wurden 9.571 Gewerbe in der Stadt angemeldet,
rechnerisch gab es pro Tag also 26 neue Firmen. Der Wert liegt zwar
etwas niedriger als im ersten Halbjahr 2024, aber ist laut
Statistikamt der dritthöchste seit mehr als zehn Jahren. Das muss
dieses große Anpacken sein, das Friedrich Merz immer beschwört. Wie
sagt man: Gern geschehen, da nich für.
2. Einen Zivilfahnder der Polizei traf das üble
Schicksal, bestohlen zu werden, als er den Verkaufsraum einer
Tankstelle am Dammtorbahnhof betrat. Sein Rucksack wurde aus dem Auto
entwendet, darin lag auch seine Dienstwaffe. Nun konnte der
mutmaßliche Dieb, ein 35 Jahre alter Mann, in Farmsen-Berne
festgenommen werden. Nach der Pistole wird noch gesucht, auch in
Hamburger Gewässern mithilfe von Polizeitauchern.
Aber wir denken heute positiv, das Ding wird schon irgendwo sein.
3.
Mindestens eine Hamburger Eisdiele gehört offenbar zu den
beliebtesten in
Deutschland. Der Autovermieter Sixt hat eine große Auswertung dazu
erstellt (fragen Sie mich nicht, wieso, auch da herrscht wohl einfach
großer Tatendrang), und Oehlers Eispatisserie am Eppendorfer Weg
landete auf Platz sechs.
Ich kann Ihnen aus eigener Recherche
bestätigen: Die Auszeichnung ist verdient, und zum Glück leben wir
in einer Stadt mit vielen, vielen guten Eiscafés.
© ZON
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Elbvertiefung – Der tägliche Newsletter für Hamburg
Vielen Dank! Wir haben Ihnen eine E-Mail geschickt.
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Falls Sie gerade eine Firma gegründet haben oder
Ihre Dienstwaffe vermissen, wäre das heute doch ein guter Ort, um
auch mal abzuschalten.
Ich
wünsche Ihnen einen schönen Tag!
Ihr
Christoph Heinemann
PS: Apropos
Eis, im Sommer 2024 hat meine Kollegin Franziska Herrmann mit Hanna
Holuthusen von Luicella’s Ice Cream darüber gesprochen, wie neue
Eissorten entstehen und welche Geschmacksrichtung am meisten
polarisiert. Das Interview empfehle ich Ihnen weiterhin sehr, Sie
finden es hier (Z+).
WAS HEUTE WICHTIG IST
© Marcus Brandt/dpa
Bei
einem Besuch in Hamburg hat Bundesverkehrsminister Patrick Schnieder
(CDU) das Ziel ausgegeben, Deutschland zum Leitmarkt für autonomes
Fahren zu machen. Er testete das
selbstfahrende Moia-Shuttle gemeinsam
mit seiner britischen Amtskollegin Heidi Alexander und
Verkehrssenator Anjes Tjarks (Grüne). Eine große Reportage von
ZEIT:Hamburg-Redakteur Yannik Ramsel, wie die Technologie in Hamburg
erprobt wird, lesen Sie hier (Z+).
Sechs
Monate nach den tödlichen Messerstichen
auf eine 58-Jährige in Hoheluft-West
hat am Landgericht ein Prozess gegen den Sohn der Frau begonnen. Der
25-Jährige soll seine Mutter getötet und seine Stiefmutter schwer
verletzt haben. Die Staatsanwaltschaft strebt in dem sogenannten
Sicherungsverfahren die Unterbringung des Beschuldigten in einem
psychiatrischen Krankenhaus an. Der Angeklagte soll schuldunfähig
gewesen sein.
In aller Kürze
• Nirgendwo sonst in Deutschland arbeiten so
viele Lehrerinnen und Lehrer
an den allgemeinbildenden Schulen in Teilzeit wie in Hamburg. Im
Schuljahr 2023/2024 waren es 55 Prozent, wie das Statistische
Bundesamt mitteilte •
Nach einem Lastwagenunfall
an einer Hamburger Hochbahnbrücke können die Züge der Linie U3
seit dem frühen Mittwochmorgen wieder durchgängig fahren. Die
Brücke an der Station Kellinghusenstraße in Eppendorf sei überprüft
worden, sagte ein Polizeisprecher
THEMA DES TAGES
© Sebastian Kahnert/dpa
Warum gibt es in Pflegeheimen kaum Klimaanlagen?
Ältere
Menschen leiden besonders unter der Sommerhitze – doch Klimaanlagen
in Pflegeheimen sind selten. In Hamburg wird klar, wie dringend
gehandelt werden muss. Lesen Sie hier einen Auszug aus dem Artikel
von ZEIT:Hamburg-Autor Tom Kroll.
Die
Diakonie Hamburg ist stolz auf ihr Pflegeheim St. Markus in
Eimsbüttel. Auf der Homepage wird das Gebäude aus dem Jahr 2001 als
„eine der modernsten Senioreneinrichtungen in Deutschland“
angepriesen. Begrüntes Dach, plätscherndes Wasserspiel im Garten,
zwei klimatisierte Räume: Kein Wunder, dass Hamburgs größter
Pflegeheimbetreiber das Haus gern vorzeigt, wenn es um das Thema
Hitzeschutz geht. An diesem Julitag, an dem die Diakonie ins Heim
einlädt, regnet es, 20 Grad, grauer Himmel. Doch der Blick aus dem
Fenster täuscht: Die Frage, wie sich Heime auf künftige Hitzewellen
vorbereiten, ist drängend.
Klimaforscher
rechnen im schlimmsten Fall für Hamburg mit einem Temperaturanstieg
um bis zu drei Grad bis 2050. Die Erwärmung zeigt sich vor allem in
Wetterextremen wie starken Regengüssen oder ausgedehnten Hitzewellen
mit Tropennächten. Schon heute belegen Zahlen des Robert
Koch-Instituts: Steigen die Temperaturen über mehrere Tage, steigt
auch die Sterberate – vor allem unter älteren Menschen und
Pflegebedürftigen. 2017, in einem vergleichsweise kühlen Sommer,
waren es in Hamburg nur zwölf hitzebedingte Todesfälle. Im
Rekordsommer 2018 zählen Klimafolgenforscher wie Veronika Huber von
der Universität München 218 Hitzetote.
Das
schlimmste Szenario für die Heime: ein sogenannter Hitzedom – eine
Hitzeglocke, die tagelang über einer Region liegt und die Luft wie
im Backofen aufheizt. 2021 traf es den Südwesten Kanadas für
mehrere Tage, mehr als 900 Menschen starben. Allein in der dünn
besiedelten Provinz British Columbia, die zum Teil auf demselben
Breitengrad wie Deutschland liegt, sollen nach dem offiziellen
Abschlussbericht 619 Menschen gestorben sein. Die Deutsche
Gesellschaft für Geriatrie warnt: Passiert so etwas hier, könnten
Zehntausende sterben. Nicht am plötzlichen Hitzschlag, sondern weil
bereits geschwächte Herzen und Lungen bei vielen Vorerkrankten
versagen. Besonders gefährdet sind chronisch Kranke, ältere
Menschen über 80, Kranke, Kinder, Schwangere und Obdachlose.
Ob
die Hamburger Pflegeheime ausreichend auf dieses Szenario vorbereitet
sind und welchen Investitionsbedarf es gibt,
lesen Sie
weiter in der ungekürzten Fassung auf zeit.de.
DER SATZ
© Kai Löffelbein für DIE ZEIT
„Plötzlich
ist richtig was los im Schach. Kulturkampf.“
Nora
Heidemann gewann sechs Partien, hielt drei Remis; sie wurde so
Deutsche Meisterin U18. Ihre Transidentität entfacht nun auch im
Schach die Debatte, ob Frauen im Sport besonderen Schutz brauchen –
ZEIT-Redakteur
Ulrich Stock ordnet die Debatte ein.
DARAUF KÖNNEN SIE SICH FREUEN
Am
kommenden Sonntag findet das große Lesefest des Sommers statt:
Wortpicknick
in Planten un Blomen. Ab 14 Uhr lesen Autor:innen für Kinder, ab 16
Uhr lesen 12 Autor:innen ihre Beiträge aus dem Hamburger Jahrbuch
für Literatur, dem ZIEGEL. Musikalische Begleitung kommt von
Hamburger Songwritern und Songwriterinnen. Ab 22 Uhr gibt es ein
literarisches Wasserlichtkonzert am Parksee.
„Wortpicknick“, 17.8., ab 14 Uhr; Musikpavillon, Planten un Blomen, Parkeingang
Tiergartenstraße
MEINE STADT
Hamburg Panorama (Energieberg Georgswerder) © Hans Hoh
HAMBURGER SCHNACK
Beim
Besuch einer Kirche, ein Hinweisschild: „Wenn Sie diese Kirche
betreten, ist es möglich, dass Sie den Ruf Gottes hören. Es ist
jedoch unwahrscheinlich, dass er Sie auf dem Handy anruft. Danke
also, dass Sie Ihr Handy ausschalten.“
Gelesen
von Ole Feindt
Das war
die Elbvertiefung, der tägliche Hamburg-Newsletter der ZEIT. Wenn Sie
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