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Christian und Kristina Markov ihrer Gastro-Terrasse © Rainer Rüffer/rüffer
Ein bekanntes Frankfurter Wirts-Ehepaar hat die Gastronomie des Frankfurter Schwimmclubs übernommen.
Quietsch orangene Strandstühle und Schirme locken auf der knallgrünen Wiese direkt am Ufer des fast runden sanft grünen Schwedlersees. Der Fischreiher, der mit breiten Flügeln auf Suche nach Beute quer über das Wasser fliegt und gezielt auf Ästen am anderen Ufer landet, ist nicht sichtbar irritiert, dass es endlich wieder eine Gastronomie direkt neben dem Clubbad des Ersten Frankfurter Schwimmclubs von 1891 gibt.
Freier Blick aufs Wasser
Nur ein paar Meter hinter den leuchtenden Chill-Möbeln geht es hinein unter das lange Dach mit weißen Holzbalken und pastellfarbenen Stühlen. Direkt dahinter öffnet sich die Terrasse unter freiem Himmel. Doppelt so groß wie bisher mit hellbraunem Holzboden, Geländer und Blick direkt auf das Wasserballfeld mitten im See.
Gelbe und orangene Gerbera heißen die Gäste ebenso willkommen wie das lächelnde und aufmerksame Personal. „Wir sind hier dran gekommen wie die Jungfrau zum Kind“, sagt Christian Markov (55), der gemeinsam mit seiner Frau Kristina (50) das Kleinod am See am Montag offiziell eröffnet hat. „Jemand vom Blauen Wasser hat uns davon erzählt und wir haben ja gesagt“, so die Betreiberin. Beide sind keine Unbekannten in und um Frankfurt. Das Paar, das drei Kinder hat, ist seit fast 20 Jahren im Geschäft und betreibt 12 Lokale mit unterschiedlichen Konzepten. Heidi und Paul, Thong Thai, Roots, Blaues Wasser, Gibson und ihr Catering. Markov ist die Anspannung mit dem nagelneuen Lokal anzusehen, auch wenn er sofort entspannt und ruhig ist, wenn er ohne Telefon kurz den unvergleichlichen Blick genießt. „Unsere Kinder (15, 13 und 7) sind total begeistert“, meint die Mutter. Alle sind sofort Mitglied des Schwimmvereins geworden.
„Wasser und Gastro finden sie gut“, so der Vater. Gut finden es auch die Gäste. Fast alle Plätze sind belegt. Die Markovs staunen. „Es hat sich schnell herumgesprochen, dass wir aufgemacht haben“, sagen sie. Die Speisekarte zeigt gezeichnetes Besteck auf Wellen. Salate und Burger, Wraps, Pommes, Handkäs‘, Grüne Soße und Kuchen werden appetitlich und knackfrisch serviert. „Neu in unseren Gastronomien sind die Frankfurter Gerichte“, so Markov. „Die anderen Gerichte sind ein bisschen durch Heidi und Paul bekannt“, so der Mann mit Understatement, während er flink ein paar Gläser von einem der Tische abräumt. Hier wird – anders als in den Heidi und Paul Lokalen – am Tisch bestellt und serviert. Das Personal ist teilweise ganz neu, andere kommen aus Markovs bereits vorhandenen gastronomischen Betrieben.
Komplett renoviert
„Wir wollen bis November/Dezember offenlassen und erst dann in Winterpause gehen. Die Location ist komplett renoviert worden, vieles ist neu, der Club hat den neuen Holzboden auf der offenen Terrasse legen lassen. „Wir fangen hier Schritt für Schritt an. Langsam und umsichtig“, so der erfahrene Profi.
Bald will er an Wochenenden Brunch anbieten, donnerstags soll es Aperol-Parties geben, vielleicht auch ein Oktoberfest. Der kreative Immobilien- und Clubmogul Ardi Goldmann, der von seiner Terrasse schräg gegenüber direkt auf den traumhaften See blickt, in dem dicke Fische schwimmen, habe sie mit der Idee ermutigt. „Wir kennen uns und haben ein gutes Verhältnis“, sagt Markov und erzählt davon, dass er gerade Urlaubsfotos von Goldmann bekommen habe.
„Es ist schön hier und sehr lecker“, loben die Gäste, die entspannt wie im Urlaub auf den Terrassen und der Wiese chillen und die Zeit genießen. Markovs hören das, was ihnen am besten gefällt. „Wir kommen wieder.“