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Halle. HWK. Aus verschiedenen Gemeinden und Landkreisen im Kammerbezirk melden Handwerksunternehmen steigende Steuerbelastungen. In der Stadt Halle, die wie andere Kommunen auch Finanzierungsprobleme hat, droht eine ähnliche Belastung. Dem Stadtrat wird empfohlen, die Grundsteuer B für Wohn- und Gewerbegrundstücke um 36 Prozent zu erhöhen. Mit einem neuen Hebesatz von 680 würde Halle deutlich über dem Niveau vergleichbarer Städte in der Region (z. B. Leipzig mit Hebesatz von 450) liegen.
„Diese Erhöhung belastet Gewerbegrundstücke der Handwerksbetriebe genauso wie die Wohnungen ihrer Mitarbeiter. Unternehmen und Mitarbeiter am Standort Halle werden gegenüber dem Umland benachteiligt“, sagte Lothar Dieringer, Unternehmer für Sanitär-, Heizung- und Klimatechnik aus Halle und Vollversammlungsmitglied der Handwerkskammer Halle. „Die Steuern und Abgaben belasten die Betriebe und die Bevölkerung schon jetzt stärker als in den meisten Ländern der EU. Hohe Steuern machen zudem den Standort uninteressant für Neugründer oder Ansiedlungen“.
Der Unternehmer regt an, statt ausschließlich auf den leichten Weg der Steuererhöhungen zu setzen, die Ausgaben zu überprüfen und zu sparen. „Halle und die anderen Städte müssen Augenmaß bewahren, um Abwanderungen von Unternehmen aus Kostengründen zu vermeiden“, so Lothar Dieringer.