Um die Arbeit der Forscherinnen und Forscher bestmöglich zu koordinieren, wurde an der Universität ein Interdisziplinäres Zentrum (IZ) gegründet – das „Port-Hamiltonian Institute“.

Port-Hamiltonsche Systeme entwickeln sich derzeit zu einem äußerst leistungsfähigen Modellierungswerkzeug für abstrakte dynamische Systeme, was zu beispiellosen Fortschritten bei ihrer mathematischen Analyse, ihrer Simulation und ihrer Optimierung führt. „Um das mathematische Potenzial von Port-Hamiltonschen Systemen voll auszuschöpfen, sind Beiträge aus verschiedenen mathematischen Disziplinen erforderlich. Dieser interdisziplinären Herausforderung stellt sich das Port-Hamiltonian Institute“, erklärt die Institutsvorsitzende Prof. Dr. Birgit Jacob.

So holen die Forschenden auch das Bestmögliche für den im April gestarteten Sonderforschungsbereich heraus, in dem sie auf nationaler und internationaler Ebene mit weiteren Universitäten sowie mit außeruniversitären Forschungseinrichtungen und Industriepartnern kooperieren.

„Als antragstellende Universität haben wir den Anspruch, unsere über Jahre erarbeitete herausgehobene Position im Forschungsumfeld der Port-Hamiltonschen Systeme zu festigen und weiter zu stärken. Mit den Strukturen des IZ gelingt es uns, unsere Forschung zu koordinieren und im engen Austausch aktiv zu gestalten“, so Prof. Jacob.

Lebendiger Austausch – nicht nur in Fachkreisen

Der Erkenntnisaustausch aus dem Institut über die Universitätsgrenzen hinaus mündet zum Beispiel in verschiedene Netzwerkformate, von denen eines das Ziel verfolgt, eine europäische Plattform für die zahlreichen laufenden Aktivitäten zu Port-Hamiltonschen Systemen aufzubauen. Unter dem Dach des IZ werden zudem regelmäßige Seminare oder auch Symposien für Nachwuchswissenschaftlerinnen und -wissenschaftler organisiert. „Im Zuge dieses Engagements sind in kurzer Zeit bereits Online-Kurse zur selbstständigen Weiterbildung entstanden“, gibt Birgit Jacob Einblicke.

Dem Nachwuchs Input zum Thema zu liefern, ist die eine Sache; Prof. Jacob verrät, dass sich die Mitglieder des IZ derzeit noch einer auf ganz andere Weise herausfordernden Aufgabe widmen: „Mathematische Grundlagenforschung ist keine einfache Kost, das wissen wir; wir wollen aber möglichst vielen Menschen eine Vorstellung davon geben, was wir tun und wofür das wichtig ist. Deshalb steuern auch wir als IZ in Zusammenarbeit mit Professorin Katja Pfeiffer aus dem Fach Kunst unseren Teil zu einer Ausstellung zum Thema Kunst und Mathematik der Bergischen Uni bei. Sie wird ab Mitte Januar 2026 in der Kunsthalle Barmen zu sehen sein.“

Die Vorfreude, über die üblichen Fachkreise hinaus auf ihre Forschung aufmerksam machen zu können, sei ein großer Ansporn für die beteiligten Mathematikerinnen und Mathematiker und erweitere den eigenen Horizont beim Thema Wissenschaftskommunikation auf besondere Weise.