Hannover. Die „Fantastischen Vier“ von der Ersatzbank haben das Spiel bei Fortuna Düsseldorf auf Sieg gestellt. Yannik Rochelt spielte auf Franz Roggow, der passte auf Benjamin Källman, der weiter zu Daisuke Yokota, Källman schoss das 2:0. Franz Roggow feierte mehrere gute Szenen bei seinem Zweitligadebüt. Im Interview spricht der 23-Jährige über seine Stationen, seine Waffen, seine Profikumpel und sein Privatleben.
Weiterlesen nach der Anzeige
Weiterlesen nach der Anzeige
Erster Gratulant: Franz Roggow mit der Rückennummer „13“ rennt in Düsseldorf zum Torschützen Benjamin Källman.
Quelle: Federico Gambarini/dpa
Franz Roggow, Glückwunsch zum Zweitligadebüt. Wie war’s?
Der Trainer hat mir am Tag vor dem Spiel gesagt, dass ich mitkomme nach Düsseldorf und vielleicht reinkomme. Das war ein besonderer Moment. Ich habe mich sehr gefreut – und der Verlauf war super.
Weiterlesen nach der Anzeige
Weiterlesen nach der Anzeige
Wie bereiten Sie sich auf diesen Einsatz vor?
Ich habe so drei oder vier Routinen. Morgens mache ich meine Aktivierungsübungen, die ich immer vor Spielen mache. Ich ziehe mir den Schuh und den Schienbeinschoner auch erst rechts an, weil ich da mal eine Verletzung hatte.
Was Hannover noch nicht gesehen hat: Ich habe einen ordentlichen Schuss.
Franz Roggow,
96-Profi
Ihr Fazit zum Debüt?
Ich war schon ein bisschen aufgeregt. Dass es so gut klappt, das habe ich mir natürlich schon irgendwie erträumt.
Alle Bankspieler waren am 2:0 beteiligt …
Weiterlesen nach der Anzeige
Weiterlesen nach der Anzeige
Das war echt witzig. Aber das sagen wir uns in der Mannschaft ja auch immer wieder, dass alle gebraucht werden. Dann glaubt man es auch, und man sieht es auch, weil es dann tatsächlich so passiert.
96 hat nur zwei zentrale Mittelfeldspieler auf dem Platz, aber ein starkes Überangebot. Wie gehen Sie damit um?
Uns wurde immer gesagt, dass der Konkurrenzkampf groß ist. Alle wollen, alle haben Bock, die reinkommen.
Haben Sie mit Enzo Leopold mal über die Situation gesprochen, weil er vor drei Jahren eine ähnliche Rolle hatte?
Ja, haben wir. Er sagte, bei ihm sei die Situation ähnlich gewesen. Er unterstützt mich da, nimmt als Kapitän auch alle mit.
Weiterlesen nach der Anzeige
Weiterlesen nach der Anzeige
Weiterentwickelt: Trainer Jan Zimmermann (links) mit Franz Roggow nach einer Niederlage von Borussia Dortmund II gegen Unterhaching.
Quelle: IMAGO/Thomas Bielefeld
Im Vergleich zu den anderen: Welche Waffe ist Ihre?
Wenn ich einen offenen Fuß habe, sind es ganz besonders die Bälle hinter die Kette, die Diagonalbälle. Darüber kann ich mich definieren. Ich kann im Zweikampf recht eklig sein, das habe ich mir in Dortmund mehr oder weniger angeeignet. Was Hannover leider noch nicht gesehen hat: Ich habe einen ganz ordentlichen Schuss.
Welche Rolle hat denn Ex-96-Trainer Jan Zimmermann in Dortmund für Sie gespielt?
Zu „Zimbo“ habe ich schon ein engeres Verhältnis. Bei ihm habe ich meine ersten Spiele im Profifußball absolviert. Unter ihm habe ich mich weiterentwickelt, er hat mich defensiver eingesetzt, da habe ich im Zweikampfverhalten deutlich zugelegt.
Mit den Fans kann das schon eklig sein in Cottbus.
Franz Roggow,
96-Profi
Weiterlesen nach der Anzeige
Weiterlesen nach der Anzeige
Ist das doof für einen torgefährlichen Mittelfeldspieler, plötzlich defensiver agieren zu müssen?
Ich habe meine Stärken vor allem im Spielaufbau in der Box-to-Box-Position. Mit „Zimbo“ hat sich das ein bisschen verändert, ich habe gerade defensiv nochmal etwas dazugewonnen. Natürlich war es cool, viele Tore zu schießen, aber es waren auch viele Elfmeter dabei. Aber ich spiele auf der Position, auf der man mich braucht.
Möchte möglichst in der ersten Reihe stehen: Franz Roggow vor den Kollegen Jonas Sterner (von rechts), Bastian Allgeier, Hayate Matsuda und Taycan Kurt.
Quelle: Florian Petrow
Am Samstag im DFB-Pokal kehren Sie zu ihrem Ausbildungsverein Energie Cottbus zurück. Wie wird das?
Ich bin mit zwölf Jahren bei meinen Eltern ausgezogen und war dort in der Sportschule im Internat. Ich kenne den einen oder anderen noch. Ich war mit Kevin Schade (Brentford, Anm. d. Red.) und Maximilien Beier (früher 96/jetzt Dortmund, d. Red.) dort. Maxi habe ich im Kraftraum in Dortmund wiedergetroffen. Da haben wir einfach nur gelacht.
Und was erwartet 96 in Cottbus sportlich?
Weiterlesen nach der Anzeige
Weiterlesen nach der Anzeige
Ein spielstarker Drittligist. Mit den Fans kann das schon eklig sein in Cottbus. Das wollen wir annehmen.
Wie war das denn als so junger Spieler, zu Hause auszuziehen?
Das war halt damals so in Brandenburg. Die zwölf Besten von 500 aus jedem Jahrgang wurden gescoutet und gingen auf die Sportschule. Ich habe da gar noch so viel nachgedacht. Das war eine coole Sache, mit den Mitspielern in der Klasse zu sein. Ob ich es nochmal so machen würde, weiß ich nicht. Aber: Es hat sich für mich gelohnt. Für meine Mama war es etwas schwieriger, aber ich habe für den Fußball wirklich alles gemacht.
Ich kenne niemanden persönlich, der Franz heißt. Warum Franz?
So richtig habe ich mich damit nicht beschäftigt. Einen Grund kenne ich aber. Meine Eltern wollten keinen Namen, den viele Gleichaltrige hatten, wie „Paul“ oder „Tim“.
Weiterlesen nach der Anzeige
Weiterlesen nach der Anzeige
Hat jemand Sie mal Beckenbauer genannt oder „Kaiser“?
Ein Spiel habe ich in Dortmund als Innenverteidiger gemacht. Da ist mir sogar eine Vorlage gelungen. Nachher sagten alle, ich sei ab sofort Franz Beckenbauer. Aber das hat sich nicht gehalten.
Dann betiteln wir Sie irgendwann als „Kaiser von Hannover“ …
Das ist ein weiter Weg. (lacht)
Hat die Rückennummer „13″ für Sie eine Bedeutung?
Das war in der Jugend meine Lieblingsnummer wegen Michael Ballack oder später Thomas Müller.
Weiterlesen nach der Anzeige
Weiterlesen nach der Anzeige
Wie leben Sie privat?
Ich habe eine Freundin, Antonia. Sie war in Dortmund schon mit mir zusammen. Sie studiert Gesundheitsmanagement, pendelt ein bisschen, aber lebt mit mir in erster Linie in Hannover. Wir haben einen gemeinsamen Hund, Lotta.
NP